„METAL FOR LIVE“ und der satanische Händegruß hinter gekreuzten Patronengürteln , das springt einem ins Gesicht wie die kleinen Alien-Parasiten. Painmuseum sind die Verkörperung des auf die Fresse Metal-Klischees. Das könnte auch gut eine bittere Persiflage sein, ist es aber nicht. Soviel schlechten Geschmack muss man auch erst mal haben. Painmuseum sind tief verwurzelt im Jahrzehnt des schlechten Geschmacks – den achtzigern. Bay Area Thrash-Metal, New Wave Of British Metal: das ist ihr Metier und über diesen Schatten werden sie vermutlich ihr Lebtag nicht springen, ja nicht einmal verstehen, wieso man je darüber springen sollte. Painmuseum, das ist eine Band, die Bandshirts verkauft, auf denen groß ein fett durchgestrichenes „Nü Metal“ steht. Painmuseum, das ist das Kind von einem Mann, der sich selbst „Metal Mike Chlasciak“ nennt. Metal Mike ist Vollblutmetalgitarrist und lebt dafür: er spielt zusammen mit Judas Priest-Rob Halford in dessen Soloband, er spielt bei Testament und jetzt spielt er bei Painmuseum. Was er liebt, dass beherrscht Metal Mike bis in die letzten Riffwinkel, die gleichermaßen von Judas Priest, Iron Maiden, Helloween und Metallica beeinflusst zu sein scheinen. Bis der Gesang einsetzt geht das auch in Ordnung – das Powermetalgequietsche gepaart mit Starke-Männer-Klischees von Sänger Tim Clairborne hält man aber einfach nicht aus, wenn man nicht gerade Roadie bei Manowar oder Hammerfall ist. Alles wirkt anachronistisch und eben wie riesige Aneinanderreihungen von Metal-Klischees. Da können die Gitarrenideen auch noch so hervorragend sein: letzten Endes werden sich von Painmuseum eben doch nur die angesprochen fühlen, die von solchen Klischees bedient werden wollen. Die sich zurücksehen in vergangene Zeiten, in die heile Welt des dunklen Metals.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.