Anspieltipps: Bang Bang, Selbstmord im Schulsport, Masturbation
Die beNUTS haben das schwere Los gezogen, unmittelbar nach Big D And The Kids Table in meinen CD-Player zwecks Plattenbesprechung zu landen. Aber Offbeat-Freunden sollten die beNUTS aus München längst bekannt sein, zählen sie doch schon lange zu Deutschlands führenden Ska-Kapellen. Gute Laune haben die beNUTS jedenfalls, für ihr Album müssen Erich Honnecker, Walter Ulbricht und Franz Josef Strauß ein paar Statements abgeben (wie sie die wohl ins Studio bekommen haben...?). Während bei Big D... die Meldodien in erster Linie durch die Bläser bestimmt werden, kommt bei den beNUTS der Gesangsstimme und eine wesentlich höhere Bedeutung zu. Textlich geht es in Songs wie in "Bang Bang" ("Some time ago I shot my sister, I shot two times first time I missed her, did'nt want to shoot her dead, just wanted to see if blood was red..."), Masturbation (ich zitier den Text hier nicht...) ebenfalls witzig zu. Anzumerken wäre auch, dass die beNUTS wie auf ihren anderen Veröffentlichungen mehrsprachig singen, auf diesem Album hätten wir neben deutsch und englisch (oft mit deutlichem Akzent) serbo-kroatisch, italienisch und spanisch. An Songs wie "Ska Summer Night" wird deutlich, dass dieses Album vielleicht lieber ein paar Monate früher hätte veröffentlicht werden sollen. Andererseits kann ein bisschen Sommerlaune doch auch im November nicht schaden, oder? Bei 16 Songs sollte sich auch niemand von zwei Coverversionen (unter anderem von Bob Marley) stören lassen, schließlich bieten die beNUTS ja auch genug eigenes Material. Allerdings gibt es auch ein paar Songs, die man nur als durchschnittlich bezeichnen kann, denen also einfach nicht eingängig genug sind, wie zum Beispiel "Short Life". Nach dem einzigen deutschsprachigem Song - "Selbstmord im Schulsport" - gibt es noch einen netten Instrumentaltrack. Etwas nagativ fällt noch auf, dass die viele der Lieder in erster Linie durch die witzigen Texte zu gefallen wissen, was aber den Nachteil hat, dass es nach dem dritten Hören langweilig wird. Fazit: Nettes Ska-Album, das aufgrund seiner Sprachenvielfalt ein paar Sympathiepunkte einfahren kann. Die Länge des Albums macht die meisten der genannten Schwachpunkte wieder wett, sodass eine "gute" 7 durchaus gerechtfertigt ist.
-------------- Is there something wrong with these songs? Maybe there's something wrong with the audience - Manipulation in rock music.