Auf ihrem dritten Album machen Facelift dank erhöhter Gitarren-Frequentierung eine bessere Figur als zuvor. Wirklich überzeugend fällt allerdings auch diese Scheibe nicht aus.
Litt der Vorgänger “Pictures“ vor zwei Jahren noch an der Unentschlossenheit seiner Protagonisten, wurde für das neue Facelift-Album vermutlich die Maxime „Less talk, more rock!" ausgegeben. Und auf die Verquickung von fröhlichem, flottem Powerpop mit leichten Melodien und dezent verzerrten Saiteninstrumenten verstehen sich die Grazer durchaus. Geradewegs aus dem Bauch heraus, kein großes Nachdenken – das ist Bauchmusik, das macht die meiste Zeit über Spaß. Gehaltvoll geht anders, aber im Sommer will man halt hüpfen.
So gilt für “Impossible Somethings“ gemeinhin: Je flotter der Song, desto größer das Vergnügen. Solange die Band den Lautstärkeregler am Verstärker hochdreht, bleibt alles im soliden Bereich. Gerade auch die paar Alternative Rocker, die sich unters manchmal penetrant süßliche Liedgut geschlichen haben. Doch so ganz auf Ausreißer kann das Quartett auch diesmal leider nicht verzichten. Sobald ein Gang zurückgeschaltet wird, stellt sich rapide Ernüchterung ein. Dann lebt die Band ihren Hang zur exaltierten Extravaganz aus, was ihr ganz und gar nicht gut zu Gesichte steht. Gleichzeitig wird ersichtlich, dass Andrea Orsos naives Stimmchen leicht überzuckertem Powerpop die Krone aufsetzt, selbst aber einen Song nicht zu tragen fähig ist, zu kraftlos wirkt sie in solchen Momenten. Dann nerven Facelift, dann wird´s schon mal grauslich.
Das passiert zwar merklich seltener als noch zuletzt. Aber Aufwärtstrend hin oder her, mal ganz unter uns: Mehr als "nett, aber austauschbar" ist das hier zu keiner Sekunde.
Wertung:
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend