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+---Thema: Built 4 Speed - Minor Part 1/Andy Fairweather-Low Eröffnet von Sven


Beitrag von: Sven an 25. 11 2006, 17:30

Built 4 Speed - Minor Part 1 / Andy Fairweather-Low - Sweet Soulful Music

Stil: Rockabilly / Blues
Label: Endless Soul Records / Proper Records
Release: 29.09.06 / 17.11.06
Spieldauer: 7 Titel, 27:16 Minuten / 14 Titel, 45:31 Minuten

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Das ist eine Randgruppenrezension. Sie führt zusammen, was wohl nicht zusammen gehört - aber sonstwo sicher keinen Platz findet. Irgendwer muss sich ja drum kümmern, hat man sich da augenscheinlich gedacht. Na gut.

Da wären zunächst Built 4 Speed. Hobbymusiker machen Hobbymusik, ausgesucht haben sie sich Rockabilly. Ein urdeutsches Genre quasi, an dem sich die vier Herren mittleren Alters abarbeiten. Abarbeiten klingt in diesem Zusammenhang vielleicht zu negativ oder gibt doch zumindest einen falschen Eindruck wider, richtiger vielleicht: ja, das muss Rockabilly sein. Wieso auch nicht, kann man gerne machen. Ist es interessant, nun zu erfahren, ob die vier durchaus Fachkundigen hier einen schön krachig chartenden Erfolg solcher Dumpfmuffchargen wie The Boss Hoss resp. Dick Brave und seinen Backbratzen eigentlich als a. Schützenhilfe, b. veritabel peinlich oder c. inspirierend empfinden? Im Endeffekt wohl alles nicht so wichtig. Danke dafür.

Andy Fairweather-Low ist hingegen wohl wirklich kein unbeschriebenes Blatt - zumindest für Menschen, die schon in den 60er und 70er Jahren Musik gehört haben. Er spielte recht erfolgreich in der heute in völlige Vergessenheit geratenen Beatkombo Amen Corner, hatte als Solokünstler gar drei Top Ten Hits im Vereinigten Königreich, spielte mit The Who wie Van Morrison und ist, wenn man mal gut aufpasst, auch irgendwo im Hintergrund bei Eric Clapton's MTV Unplugged-Auftritt auszumachen.
Nach 26 Jahren also wieder: sweet soulful music, laid-back, irgendwo zwischen Blues, Folk und Pop, altersweise. Dazwischen, wie bereits erwähnt, diverse Anstellungen als Sessionmusiker, in Backingbands der wichtigeren Acts da draussen, in gewisser Weise auch Mitverwahrer alter Rocktraditionen. Wenig glamourös, aber wie sich zeigt: aushaltbar und auch dauerhaft entspannt.
Jetzt die Kurve hinzukriegen zu seinen aktuellen Bemühungen, nein besser formuliert: zur späten, routiniert durchgezogenen Selbstverwirklichung in aller Freundschaft - das wird nicht einfach.
Denn wie bitte soll ein junger und durchaus begeisterungsfähiger Mensch einen Bezug herstellen zu einem fähigen wie drögen gestandenen Vollblutmusiker, der auf die 60 zu geht?

Das hier ist kein Versuch.

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