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+---Thema: Last Man Standing - False Starts & Broken Promises Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 15. 09 2008, 22:27

LAST MAN STANDING – FALSE STARTS & BROKEN PROMISES

Stil: Vaudeville Rock
Release: 29. August 2008
Label: Wildflower Records
Spielzeit: 10 Songs, 43.18 Minuten
Media: < http://www.myspace.com/lastmanstandinggroup >

< http://www.wildflowerrecords.com >

Die Londoner Band Last Man Standing: seit über zehn Jahren im Geschäft und doch recht selten Platten veröffentlicht. Jetzt erscheint das vierte Album auf dem vierten Label, vielleicht ist ja auch das ein Grund für die lange Zeit zwischen den Platten. Manche Band verbringt ja mehr Zeit mit dem Suchen nach einem geeigneten Vertrieb als im Studio.
False Starts & Broken Premises fängt mit einem cineastischen, instrumentalen Intro an. Die Mundharmonika erinnert an Morricone, die Gitarre an Space-Rock.
Dann geht es weiter mit Queen Kong und Soulrock der Marke 70s, mit verzerrtem, energischem Aufbau a la Kings Of Leon, bevor bei Waiting So Long die Jimi Hendrix-Riffs ausgepackt werden und der verschrobenen, bunten Psychedelik gefrönt wird.
Spätestens beim Song The Dean Street Stumble stößt man dann in die burlesquen Vaudeville-Bereiche vor die im Coverbooklet dargestellt werden. Hier teilen Last Man Standing mit den Dresden Dolls die Einflüsse von Kurt Weils Weimarer Showverspieltheit. Und mit David Bowie die große Art-Geste. Oder mit Jim Morrison. Oder mit Nick Cave.
Zu viel Name Dropping für euren Geschmack?
Nun, es ist aber so, dass man häufig beim Hören denkt: den Song kenn ich doch.
Das Zitieren ist hier mit Sicherheit Absicht. Man befindet sich im Geiste sicherlich eher in den Zeiten von LSD als in denen von Ecstasy.
Die vielen Einflüsse sorgen am Anfang noch für Entdeckungslust, später allerdings eher für Verwirrtheit. Noch dazu weil das Album dann qualitativ eher in Barrockband-Bereiche abdriftet.
Am Ende bleibt deswegen ein gemischter Eindruck übrig. Der Film mit dem die Band hier ihren Namen teilt ist gut, aber er ist das nette Remake (mit Bruce Willis) eines guten Remakes (Für eine Handvoll Dollar von Sergio Leone) eines ungleich besseren Originals (Yojimbo von Akria Kurosawa).
Hier mögen einem nicht allzu viele Gründe einfallen, warum man nicht lieber die Erfinder hören sollte als die zweifellos talentierten Nachahmer hier.

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