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+---Thema: Whitmore, William Elliott - Song Of The Blackbird Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 29. 08 2006, 21:41

WILLIAM ELLIOTT WHITMORE – SONG OF THE BLACKBIRD

Stil: Südstaaten Bluesfolk
Release: September 2006
Label: Southern Records
Spielzeit: 9 Songs, 31.04 Minuten

< http://www.southern.com >
< http://www.williamelliottwhitmore.com/ >


One Man’s Shame
Wer William Elliott Whitmore allein beim Klang seiner Platten allen ernstes auf gerade einmal 27 Jahre schätzt der kann sie nicht alle haben oder hat das Vorwissen, dass es so ist. Es ist nicht nur die Reibeisenstimme die nicht unzufällig an Tom Waits denken lässt die einem sagt, dass man es hier mit einem alternden, vom Alkohol gezeichneten Bluessänger zu tun haben müsste. Es ist die tragische Schwere in seinem bedächtig vorgetragenen Gesang und die düstere Tiefe in seinen oft so spärlich instrumentierten Weisen, die alte Schwermut und Verzweiflung nahe legt und an störrisch spiritueller Kraft in den besten Momenten selbst einem Johnny Cash gewachsen scheint.
Everyday
Nun prägt den Mensch aber nicht die Anzahl seiner Tage allein, sondern das in diesen Stunden Erlebte. So ist Song of he Blackbird das dritte Album von Whitmore, dass sich mit dem Verlust seiner Eltern beschäftigt.
Song Of The Blackbird
Die Schönheit in seinen sehr nach den Südstaaten klingenden Liedern pendelt meistens gefährlich nahe an der traurigen Gewissheit, dass alle Schönheit vergänglich ist und Wärme stets der Kälte weichen muss. Die Rosen auf dem Cover sind schon fast verwelkt, der sich in den Himmel erhebende Vogel ist auf den zweiten Blick nicht mehr als ein Gerippe.
And Then The Rains Came
Bei Schwermut und eitlem Pessimismus bleibt Whitmore aber nicht stehen, und das ist vielleicht das was ihn auszeichnet. Diese Schwere weicht im Verlauf der Platte der fast fröhlichen gospelartigen Beschwörung der Naturelemente und der Einsicht, dass es eben ist wie es ist und die Flut alles schlechte vom vergangenen Jahr wegspülen muss um Neues zu ermöglichen. Das kann in einer solchen Form nur von jemandem kommen, der reflektiert getrauert hat und sich in die einsam tröstenden Arme der Natur begeben hat.
Rest His Soul
Das reife Werk eines charismatischen Musikers, bei dem man nur hoffen kann er macht noch viele weitere Jahre Musik.

Beitrag von: Ulrich an 29. 08 2006, 21:44

Tracklist
01. Dry
02. The Chariot
03. One Man’s Shame
04. Rest His Soul
05. And The The Rains Came
06. Lee County Flood
07. Take It On The Chin
08. Red Buds
09. Everyday

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