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+---Thema: Megapuss - Surfing Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 29. 12 2008, 20:54

MEGAPUSS – SURFING

Stil: (Anti-Folk-) Rock
Release: Dezember 2008
Label: Vapor Records
Spielzeit: 14 Songs, 48.06 Minuten
Media: < http://www.myspace.com/megapuss >

< http://megapuss.net/ >
< http://www.vaporrecords.com/ >

Als Stilikone und Vorreiter einer musikalischen Subkultur taugt Devendra Banhart nur bedingt, und als solcher möchte er sicher auch nicht gesehen werden, trotzdem wurde er häufig auf das Podest gehoben auf dessen silberner Plakette “Anti-Folk” oder “New Weird America” eingeritzt wurde.
Wie man damit umgeht, dass es  die offen zur Schau getragene Abneigung gegen Starverehrung ist, die einen zum Star macht? Nicht wie Cobain, eher wie Conor Oberst, nur natürlich mit größerem Augenzwinkern.
Wenn man mit einer Hollywood-Schönheit anbandelt (hier: Natalie Portman) darf man sich über Aufmerksamkeit und den Vorwurf jene ja doch zu begehren nicht wundern.
Also wird Schluss gemacht und unter einem völlig verspulten Projekt-Namen (Megapuss) halbwegs verspulte Musik gemacht.
Dass Banhart gerne gleichgesinnte um sich sammelt weiß man schon länger (siehe Free(ak) Folk-Szene in New York um ihn, Anthony und CocoRosie), auf dem Album Surfing liest sich die Liste folgendermaßen: Mitbegründer ist Greg Rogove von Priestbird, Produzent Noah Georgeson kennt man von Banharts letzten Alben, Aziz Ansari ist in den USA ein durchstartender Comedian (bald an der Seite von Adam Sandler und bei Scrubs zu sehen) und Fabrizio Moretti ist sonst Schlagzeuger bei The Strokes – die einst als neue Hoffnung des reduzierten Sounds einen ähnlichen Status hatten wie Banhart später auch.
Wie viele solcher Star-Ansammlungen ist das Produkt am Ende eher Unter- als Über-Ambitioniert. Als ob das vorhandene Potential sich selbst neutralisiert. Oder als ob man in solch einer Runde ein Statement abgeben müsste wie: Fickt eure Erwartungshaltung.
Gefickt wird hier eh eine ganze Menge, das würde man bei einer Band namens Megapuss vielleicht auch erwarten, eher weniger war die starke Ausrichtung nach Homoerotischem Inhalt zu erwarten.
Das wird allerdings erwartungsgemäß so verspult und vollgefreakt präsentiert, dass sich die Phallus-Vernarrtheit eher ironisch präsentiert. So verzuckert und liebenswert nerdig wie einst nur Ween.
Ein Sammelsurium an Verspultheit, der trotzdem für kleine Song-Perlen im Bereich zwischen Hippie-, Folk-, Surf- und Psychedelia-Rock sorgt ist Surfing alle mal geworden.
In wie weit man sich dafür interessieren würde wenn man nicht die Liste der teilnehmenden Musiker kennen würde sei einmal dahin gestellt.

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