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+---Thema: Chemical Brothers, the - Push The Button Eröffnet von Sven


Beitrag von: Sven an 25. 02 2005, 17:14

The Chemical Brothers - Push The Button

Stil: Elektro Pop
Label: Virgin UK / EMI
Release: 24.1.05
Spieldauer: 11 Titel, 59:44 Minuten
Highlights: The Boxer, Galvanize

< Website >



Chemical Brothers, Beherrscher des Big Beat. Hm was, gibts die auch noch? Eins vorneweg: nachdem schon die vorab veröffentlichte Single "Galvanize" einen leicht ins Ratlose tendierenden Eindruck hinterließ (woran auch Tribe Called Quest Rapper Q-Tip nichts zu ändern vermochte), fast wie ein Outtake vergangener Tage wirkt, wird es auf Albumlänge nicht besser.
Dabei sah doch alles so vielversprechend aus. Gleich zwei neue Songs wurden ausgekoppelt aus der 2003 erschienenen Retrospektiven, die den überwiegenden Teil der überwiegend exzellenten von '93 bis eben '03 veröffentlichten Singles noch mal zusammenfaßt (die für ihren stolzen Preis dem Fan aber zum Beispiel "Elektrobank" vorenthält. Mir unbegreiflich.) und mal wieder deutlich machte, wie wichtig und einflußreich die Chemical Brothers für die elektronische Musik der Neunziger Jahre waren. Zum einen "The Golden Path" unter Mitwirkung der Flaming Lips, midtempo und zu verstehen als Vorzeichen dessen was uns in Zukunft erwarten sollte, nämlich (zumindest zu großen Teilen) die Abkehr vom alten chemical Sound, und "Get Yourself High" feat. dem kanadischen Rapper K-OS, was dann auch dermassen zum niederknien rockt. Sowohl die Indiejungs wie auch die Clubjünger alter Schule wurden bedient, alle waren zufrieden.
Und nun melden sie sich zurück, push the button.
Beginnen die Chemical Brothers noch relativ vielversprechend mit eben "Galvanize" und "The Boxer", daß zeigt, wie sehr es die beiden immer noch verstehen ekstatische, mitreißende Musik, die jeden Floor in Brand setzen kann zu erschaffen, tut sich darauf, mal böse und vielleicht etwas übertrieben formuliert, ein großes Loch auf. "Believe" und "Hold Tight London" bummeln selbstvergessen vor sich hin, hier und da hört man mal was pluckern und sirenen, und bald schon wühlt "Come Inside" in der eigenen Historie, nur ohne erhellendes Einsichten darin zu finden. "The Big Jump" wiederum gibt sich mit den schon von der Single bekannten orientalischen Klängen zumindest etwas Mühe, besser noch scheint das jedoch auf "Shake Break Bounce" mit seinem interssanten Breaks und Drumseinsatz zu funktionieren. Dem bleibt nicht viel hinzuzufügen, "Marvo Ging" etwa klingt verflixt nach dem Mittelteil von "Where Do I Begin" (aus "Dig Your Own Hole"). Man kann das alles nicht als schlecht bezeichnen, aber mitreißen tut es (von "The Boxer" wirklich abgesehen) eben auch nicht.

Fazit: Inspirierend kann man das sicher nicht nennen, aber die Chemical Brothers bleiben die Chemical Brothers. Als Fan weiß man was einen erwartet und wird sicher auch nicht enttäuscht.


Beitrag von: Ulrich an 26. 02 2005, 16:59

mit ihnen konnte ich noch nie was anfangen - viele ihrer videos sind aber  grandios (was natürlich nicht an ihnen liegt)
Beitrag von: Katharina an 26. 02 2005, 18:40

Hmm, die Musik der Chemical Brothers habe ich früher sehr gerne gehört. Aber ich habe es nie geschafft eine Platte durchzuhören. Die Singleauskopplung Galvanize ist eigentlichsehr sinnvoll, weil er die Ansprüche des Genres,... also "TANZBAR" erfüllt. Aber ich denke das bei den Chemical Brothers auch eine gewisse kreative Unbeweglichkeit existiert. Ich weiß das sie sehr abwechlungsreiche Musik machen, aber trotzdem sind die Alben bis jetzt immer ähnlich aufgebaut.
Und irgendwie wirkt die Richtunglosigkeit halt ein wenig aufgesetzt.
Das wird einfach schnell langweilig.
Ich habe die auch schon 2x live gesehen und fand die Sets beides mal sehr anstrengend. Und das gilt auch für die Platten.



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