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+---Thema: Foo Fighters - Skin And Bones Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 20. 12 2006, 13:11

FOO FIGHTERS - SKIN AND BONES

Stil: Akustik-Livealbum
Label: < RCA > / < Sony BMG >
Spieldauer: 15 Tracks, 73.05 min.
Release: 17. November 2006

< Offizielle Bandhomepage >
< Foo Fighters bei Myspace >

Weihnachten, das Fest der Liebe und des Konsumrauschs! Was könnte es da passenderes geben, als den Foo Fighters in kuscheliger Akustik-Atmosphäre zu lauschen? Nun, eine ganze Menge, denn die Foo Fighters verkleidet als Nirvana braucht kein Mensch.

Es wäre ein leichtes, den Foo Fighters aus dieser Veröffentlichung einen Strick zu drehen. Kurz vor dem großen Weihnachtsgeschäft rollt der Rubel naturgemäß leichter in des Musikers Tasche, selbst live eingespielte Aufgüsse alter Taten verkaufen sich dann wie warme Semmeln. Oder wollte Dave Grohl es seinem alten Kumpel Kurt nachmachen, gleichziehen und endlich auch seine eigene Unplugged-Session verwirklichen? Take this, Mr. Cobain! Mutmaßen könnte man auch, dass man ohnehin seit fast zehn Jahren, dem Erscheinen von „The Colour And The Shape“, keinen rundum überzeugenden Longplayer der Mannen um den berufsjugendlichen Profientertainer Dave Grohl mehr zu Ohren bekommen hat. Böse Zungen würden nun verlauten lassen, dass man sich ein Album mit neuen Songs deshalb ohnehin sparen kann.

Das wäre aber alles nicht in diesem Maße diskussionswürdig, wenn aus dem nicht eben originellen Konzept „alte Songs in neuem Akustik-Arrangement“ mehr gemacht worden wäre. Das allerdings schon im Ansatz Probleme aufweist, schwächeln die Foo Fighters bei balladeskem Liedgut doch seit jeher. Sind sie doch als komplette Band und mit verzerrtem Instrumentarium stets am besten, wenn sie Gas geben und ihren Frontmann eine Rocksau sein lassen, denn das kann er. Was hier naturgemäß natürlich nicht passiert, auch wenn inkonsequenterweise dann hin und wieder doch Gitarren elektrisch verstärkt werden und eine Horde Gastmusiker das vermeintlich intime Akustik-Konzept ad absurdum führen.

Doch das stärkste Argument gegen “Skin And Bones“ kann man erst nach einem kompletten Hördurchlauf konstatieren: Nicht einer der 15 Songs gewinnt im neuen, halbgaren Akustikgewand dazu. Im Gegenteil: Das flotte Kleinod “Big Me“ mit unpassender Piano-Begleitung zum fußlahmen Schunkler umzuwandeln, muss man so auch erst mal hinkriegen.

Gute Songs sind natürlich trotzdem dabei, vor allem natürlich die allerdings in der Unterzahl vertretenen älteren Gassenhauer. Auch die alte Nirvana-B-Seite “Marigold“ zu hören, macht Freude. Aber warum man diese Versionen den Originalen vorziehen sollte, bleibt schleierhaft. Auch deshalb, weil Dave Grohl nun wirklich nicht der charismatische Typ Sänger ist, der einem im nackten Unplugged-Ambiente eine Gänsehaut verpassen könnte. Da hilft auch nicht die Unterstützung vom alten Mitstreiter Pat Smear an der Gitarre (immerhin Nirvana-Unplugged erfahren!), Wallflowers-Keyboarder Rami Jaffee und Petra Haden (That Dog, Violine, Mandoline & Backgroundgesang): “Skin And Bones“ wird über seine komplette Länge von 73 Minuten zu einer langweiligen Angelegenheit. Alle Vorurteile gegenüber dieser Veröffentlichung bestätigen sich leider: Das hier ist eine komplett überflüssige Kiste. So nicht, Dave!

Beitrag von: Sven an 21. 12 2006, 00:09

die foo fighters an sich braucht ja schon kein mensch.
dass sie genau jetzt veröffentlichen finde ich da weniger schlimm, ist eben in der natur des geldes.

Beitrag von: Patrick an 21. 12 2006, 00:34

Zitat (Sven @ 21. 12 2006, 00:09)
die foo fighters an sich braucht ja schon kein mensch.

zumindest in ihrer hochphase (und als rockbad) hatten sie durchaus ihre daseinsberechtigung.
Beitrag von: smeff an 21. 12 2006, 21:38

ich find die foo fighters ziemlich gut. aber diesen akustik- kram find ich im großen un ganzen auch eher unbrauchbar


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