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+---Thema: Sunno))) & Boris - Altar Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 06. 10 2006, 15:49

SUNNO))) & BORIS – ALTAR

Stil: Drone-Doom
Release: 20. Oktober 2006
Label: Southern Lord
Spielzeit: 6 Tracks, 53.39 Minuten
Media: < > Review “Boris – Akuma No Uta” >
< > Review “Sunno – Black One” >

< http://www.southernlord.com >

Da wächst zusammen was zusammen gehört. Wäre Drone ein Sport, dann hätten wir hier die Nationalmannschaft.
Bei den Kollaborationswütigen Bands Sunno))) auf der einen und Boris auf der anderen Seite war es wohl nur eine Frage der Zeit bis sie auch miteinander arbeiten würden.
Und das haben sie letzten Winter getan, denn Altar ist kein Splitprojekt, sondern eben ein durch und durch gemeinsames.
Dass das besser gelungen ist als die schon guten Einzelsachen der Amerikaner beziehungsweise Japaner zeugt von der Chemie, die offensichtlich gestimmt hat.
Noch wichtiger als die Chemie ist natürlich die Physik, denn auch hier herrscht zu großen Teilen der Schwingungsintensive, statische Drone vor, den Sunno))) einst mitgeprägt und Boris später gelungen aufgenommen haben.
Am Anfang war die Schwingung.
Mit Etna geht es los – ein passender Name, denn wie ein heiß ausbrechender, wabernder Vulkan dröhnt die Droneartige Musik aus den Boxen, ist  im Vergleich mit altem Material von speziell Sunno))) aber dennoch noch eher hörbar, später gar rockiger, wie man es auch eher von Boris gewohnt ist. Schon wird klar, dass das hier eine Mischung ist, die Sinn macht.
Nach einem weiteren Track in diesem Stile kommen dann die beiden unfraglichen Highlights.
Das erste ist The Sinking Belle (Blue Sheep), ein wunderschönes Lied mit feinem Gesang, der fast Sigur Ròs-Dimensionen bereist. Sehr ruhig und Ambient-mäßig ist auch Akuma No Kuma, dass mit einem syntethischen Robotergesang aufwartet, der trotzdem sehr warm herüberkommt, fast als hätte man dieses Gerät benutzt, dass Kehlkopfkrebserkrankte zum Sprechen benutzen.
Nach dem Earth-ähnlichem und spirituellem Fried Eagle Mind endet Altar wieder mit einem langsamen, sehr Droneinfizierten Stück namens Blood Swamp, dass sehr bedrohlich daher kommt und dessen Töne sich so langsam ändern, dass man fast meinen könnte man hat es hier mit diesem John Cage-Ding in einer Kirche zu tun, bei dem sich alle paar Jahre Leute versammeln weil die Tonart sich ändert.
Und am Ende, die Schwingung.

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