Druckfertige Themaversion

-purerock.de forum
+--Forum: reviews
+---Thema: Ghost Of Tom Joad - No Sleep Until Ostkreuz Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 12. 02 2008, 00:37

GHOST OF TOM JOAD – NO SLEEP UNNTIL OSTKREUZ

Stil: Indie / Alternative
Release: 8. Februar 2008
Label: Richard Mohlmann Records
Spielzeit: 13 Songs, 45.08 Minuten
Media: < http://www.myspace.com/welovetomjoad >

< http://www.ghostoftomjoad.de/ >
< http://www.richard-mohlmann-records.de >

Steigt man in Münster aus dem Zug und weiß nichts über die Stadt ist man erst mal wohl von der schieren Masse an jungen Leuten überrascht, auch von den unzähligen Fahrrädern und Trainingsjacken. Das kann man zwar so ähnlich über die meisten Studentenstädte sagen, bei Münster ist es aber noch eine Spur krasser. Biegt man nach dem Bahnhof links ab kommt man wenige Meter später am Greenhell Shop vorbei, noch ein paar weiter ist das Gleis 22, nicht weit davon auch das Amp. Die Dichte an solcher Infrastruktur erleichtert es bestimmt, hier eine Band zu sein. vo H-Blockx bis Muff Potter.
Ghost Of Tom Joad sind hier sicher in bestimmter Gitarren-Tradition aufgewachsen.
Das erklärt ihren Sound schon ganz gut, zwischen Indie, Punk, Emo und Britpop pendelnd.
No Sleep Until Ostkreuz macht genau in diesem Spannungsfeld lebend sehr viel richtig und auch einiges an Spaß.
Den einzigen Vorwurf den man machen kann ist, dass sie nicht über ihre Einflüsse und unbewusste Vorbilder hinauszuwachsen mögen und sich nicht klar genug von vielen anderen guten Bands unterscheiden. Dass wollen sie aber eben auch gar nicht.
Ein kraftvolleres Songwriting und ein größeres Gespür dafür, wie eingängige englische Rocksongs funktionieren habe ich von einer deutschen Band seit Blackmail und Beatsteaks nicht mehr gehört (ohne dass es klangliche Parallelen gäbe freilich).
Das fängt nach dem kraftvollen Intro bei Renegades Of Love an und geht über grandiose Songs wie Survivre n’est pas vivre und I’ll be there in einer Tour weiter – all killer, almost no filler.
Als würden Maximo Park und zeitgenösseische hippe britische Indiebands auf den Powerpop der spätern neunziger treffen, auf den poppigen Emo von Jimmy Eat World und die alles mitreißenden Hymnen von Samiam. Ausgestattet mit Hooklines und übergossen mit bittersüßem Zuckerguss. Geschmackvolle Keule über den Schädel und schon ist man süchtig.
Ghost Of Tom Joad, ein Name den man garantiert noch oft hören wird.

Copyright 2000-2005 purerock.de
Powered by Ikonboard 3.1.2a
Ikonboard © 2001 Jarvis Entertainment Group, Inc.