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+---Thema: Silver Mt. Zion &TraLaLa Band - Horses In The Sky Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 08. 05 2005, 15:29

THE SILVER MT. ZION MEMORIAL ORCHESTRA & TRA-LA-LA BAND – HORSES IN THE SKY

Stil: Avantgarde-Post-Folk
Release: 26. März 2005
Label: Constellation Records
Spielzeit: 6 Songs, 58.12 Minuten

< http://www.cstrecords.com >

Wir schweben wieder. Nachdem wir den Berg des Herrn bestiegen hatten und uns über allen Dingen wähnten. Das war damals. He Has Left Us Alone, but Shafts of Light Sometimes Grace the Corner of Our Rooms. Als wir berufen wurden unsere Zimmer zu verlassen in denen wir Post-Rock gehört hatten und zu dem Berg zu pilgern der da der Berg des Herrn sein sollte. Wir hatten noch den weltlichen Wunsch der Guten Reise, dieses Godspeed You!, in unseren Ohren; in den Ohren die uns lenkten als wir uns nicht mehr auf unsere Augen verlassen wollten. Gemeinsam saßen wir an Lagerfeuern, wussten nicht wo wir waren; wussten nicht wo wir hingehörten und schon gar nicht wohin wir gehen sollten. Born into Trouble as the Sparks Fly Upward. Da waren wir nun, vor den Feuern unserer Reise, an der Sohle des Bergs den es zu besteigen galt, sahen den Funken zu wie sie flogen, wünschten wir könnten nur schweben wie sie. Damit begann der Aufstieg, der Ärger, wir fluchten und wussten nicht, dass wir keine Angst zu haben bräuchten. An einem Ende der Reise, dass kein Ende sondern der Anfang werden würde schließlich, sollten wir den Berg Zions erreichen.
Als wir die Spitze erklommen hatten; uns mit der letzten Kraft unserer Instrumente heraufgezogen hatten die im folgenden nutzlos werden sollten, da freuten wir uns. Wir versammelten uns; unsere Instrumente unter den Armen und wir sangen und wir tanzten und wir fühlten uns als die Begleiter des Herrn. Hier, wo wir der Sonne die da der Herr ist, so nah waren wie noch niemals bevor. Wir waren seine Satelliten, seine kreisenden Begleiter, als wir unsere Arme zu ihm, dem Emperor, empor streckten, mit den verrosteten Instrumenten in unseren Armen. This Is Our Punk-Rock Thee Rusted Satellites Gather + Sing, das war unser Motto, wir fühlten, dass die Instrumente immer nur unsere verrosteten Begleiter sein könnten, wie wir immer nur die verrosteten Begleiter zu Ihm sein könnten. Und wir, wir begannen zu schweben nur weil wir hier waren und weil wir wir waren. Was waren wir froh, in dem vermeintlichen Bewusstsein die Spitze des Berg erreicht zu haben, was dachten wir es könnte nichts besseres geben als das, als unseren Punk-Rock.
Doch der Berg des Herrn, er lässt sich nicht besteigen. Es geht immer weiter, es wird immer lauter und es wird immer notwendiger zu erkennen, dass wir niemals da sein werden, sondern immer nur ein Stückchen weiter kommen und als wir den Punkt erreicht hatten, da wir dieses Tatsache verinnerlicht hatten, da sahen wir endlich den Berg; den wirklich Berg diesmal. Und deswegen schweben wir wieder. Wir galoppieren nun in den Himmeln; wir sind keine Engel; wir sind Nutztiere, die zwischen den Dingen stehen; zwischen Seele und Körper; zwischen dem Berg des Herrn und den Tälern der menschlichen Gesellschaft, die wahre Engel auf elektrische Stühle verdammt. They put angels in the electric chair, the electric chair, the electric chair, so beginnen wir, die Pferde der Himmel, zu singen und singen werden wir. Mi den Instrumenten die uns gegeben sind, unseren Stimmbändern. Mit der Kraft die uns gegeben ist, mit unserer Kreativität und unserer Wut.
Und nun, da wir all dies wissen, sind wir uns im klaren darüber, dass Freiheit kommt und Freiheit geht. Dadurch aber, dass wir weiter voranschreiten, dadurch aber bleiben wir. Wir bleiben. Wir schweben wieder. Wir schweben wieder...


Fazit: Statt crescendi und aufbauenden Strukturen bei den Gitarren und den Instrumenten verfolgen A Silver Mt. Zion auch auf ihrem neuen Album Horses In The Sky wieder ein ähnliches Prinzip mit Stimmen und Gesang. Zwischen spärlicher, luftiger Instrumentation hören wir merkwürdigen, aber immer grandiosen Gesang der Montreal-Truppe um Godspeed You! Black Emperor-Mitglieder. Mal Hippie-esk, mal dunkel wie Tom Waits, mal kanonesk wie am Lagerfeuer, oft noisy.
Das ist kein Post-Rock mehr, das ist Post-Folk. Und als solcher ist Horses In The Sky wohl die bisher beste Silver Mt. Zion-Platte...


Beitrag von: Christopher an 08. 05 2005, 22:38

leider ist efrim kein guter sänger. tolle sachen macht er trotzdem. ganz tolle parts. aber manchmal stimmlich doch, auch, wenn das so sein soll, daneben. mir fehlt ein bisschen das instrumentale. hoffen wir, dass er bei godspeed you black emperor nicht auf noch auf die idee mit der stimme kommt. hier ist sie jedenfalls okay.

nichtsdestotrotz (sic?!) eine tolle platte!

Beitrag von: Ulrich an 08. 05 2005, 23:48

"kein guter sänger" ist eine sehr realtive geschichte. ist man ein guter sänger wenn man den ton trifft oder ist man ein guter sänger wenn man verdammt nochmal intensiven ausdruck vermitteln kann, der dich von den socken haut.
ich finde diese platte besser und wichtiger als alles was gybe je macht haben

Beitrag von: iamlegend an 09. 05 2005, 15:49

die heissen mittlerweile "thee silver... blabla".
Beitrag von: Gerri an 10. 05 2005, 16:45

habs mir gerade gekauft und hörs zum ersten mal
echt saugeile musik
ohne deiner review wäre ich ned sobald drauf aufmerksam geworden- danke!

Beitrag von: Christopher an 11. 05 2005, 15:49

wiegesagt: es ist ja auch eine tolle platte und die chöre sind der hammer!

aber ihn alleine finde ich recht schwach...

Beitrag von: Ulrich an 15. 05 2005, 21:17

defintion der schwäche. schwäche ist gut. ich bin schwach.
Beitrag von: nanon nanon an 19. 05 2005, 19:32

also ich finde seine stimme keineswegs schlecht sondern ehrlich... es ist keine stimme die verkrampft einen weg sucht sondern einen nimmt...
zugeben muss ich eine platte lang mag ich ihn sehr aber dan wirds mir zuviel... das hab ich noch öfter?+? ihr auch?

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