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+---Thema: Works, the - s/t Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 02. 07 2005, 19:59

THE WORKS – S/T

Stil:
70er psychedelischer Rock
Release: 4. Juli 2005
Label: Subliminal Records
Spielzeit: 12 Songs, 57.31 Minuten
MP3:

< http://www.subliminalsounds.se >
< http://www.theworksmusic.com >

Noch keine Woche ist es her, als uns Subliminal Records die wunderbaren Dungen gebracht haben  - und schon steht die nächste Band in den Startlöchern, so gesehen Passenderweise benannt. Auch The Works kommen, wie Dungen, aus Stockholm, auch die Works stehen auf psychedelischen Rock der 70er. Man kennt sich, man respektiert sich. Schweden unter sich.
Die Works transportieren ihren Rock aber ohne modernen Schnickschnack und Heckmeck ins neue Jahrtausend. Keine Experimente: es ist, als wären 30 Jahre Musikgeschichte spurlos an der Band vorbeigezogen. Vielleicht sind die Jungs auf ihrer Musikhochschule, auf der sie sich kennen gelernt haben, nur bis zu den 70er Jahren gekommen...
Im Gegensatz zu Dungen vereinen The Works keine Stile: sie sind sehr Sound-treu, eine ergiebige Monokultur, und sie singen eben auch auf Englisch.
Keine herausstechende Musik also, aber das ist ja auch nicht immer nötig solange man gut ist.
Man muss natürlich schon etwas für ausufernde psychedelische Gitarren- und Instrumentenspielerein übrig haben um The Works gut zu finden.  
Und man muss sich Zeit nehmen; vielleicht auch Drogen, weil sich die Qualität erst langsam offenbart.
Der Opener Everybody wirkt so zunächst etwas halbgar und eher unspektakulär, gleiches gilt für die ersten anderen Songs, bis man in den Kosmos aufgesogen wird und schließlich bei Time To Wake Up eingenickt ist in den Traum des Albums. Akustische Gitarren, dann elektrische, dann alles zusammen. Ein schöner Wall of Sound-Rocklovesong.
Speak Your Mind ist ein wunderbarer, schön melodischer Song, dank eingängiem und fast hymnenhaften Refrain könnte man ihn einen psychedelischen Stadionrocksong nennen. Mir persönlich ist er aber einen Tick zu lang: für lange Längen sind die Works oft nicht intensiv genug, für kurze meist nicht ausreichend pointiert. Es gibt schöne Lieder – zum Beispiel I Saw The Ocean, der wie ein schwedischer Drogentrip klingt: psylocabine Gebüsche gegessen sieht man kleine Zwerge mit riesigen rosa Schmetterlingen als Nase und als genießt wird entsteht ein kleines Mikrouniversum, in dem die Sonne eine sich ständig drehender, grelle Lichter werfende Lava-Lampe ist, die angebetet wird von barfuss tanzenden blondhaarigen Maulwürf-Models. Es gibt weitere große Momente, und doch sind die Works am Ende zu durchschnittlich um erneute Begeisterung für diese Musikrichtung entfachen zu können. Bei wem immer die aber schon auf dem höchsten Level ist: er wird The Works mit offenen Armen in seine Knuddelwuddel-Welt mitnehmen.

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