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+---Thema: Blood Brothers, the - Burn, Piano Island, Burn! Eröffnet von der {richstaa}


Beitrag von: richard dü an 23. 09 2003, 23:01

THE BLOOD BROTHERS - BURN, PIANO ISLAND, BURN!

Stil: Chaoscore-"Screamo"-Metal-Irgendwas (genauer)
Label: ARTISTdirect / BMG
Release: Februar 2003
Spieldauer: 12 Tracks, 47:50, zwei Livevideos als Multimedia-Extra
Anspieltipps: I know where the Canaries and Crows go; USA Nails; < Ambulance vs. Ambulance >; The Salesman, Denver Max

< http://www.thebloodbrothers.com >

"Ein Bild trug den Titel 'Dillektion'. Dem Himmel sei es geklagt, dass ich es jemals erblickte. Hör zu, kannst du dir vorstellen, wie es aussieht, wenn so ein Haufen unaussprechlich widerlicher hundehafter Wesen rund um ein zartes Kind hockt, um ihm beizubringen, wie es sich nach ihrer eigenen, schauderhaften Weise zu ernähren habe?" (H.P.Lovecraft - Pickmans Modell). So in etwa kommt diese Platte auf einen zu. Die eine Stimme sind die Nachtmahre, die Guhle, die der Maler Pickman in der oben zitierten Kurzgeschichte in einer hundehaften Art und Weise so gottverdammt lebensecht darstellte, dass der Ich-Erzähler beinahe in Ohnmacht fiel, die andere Stimme ist das Kind, dass voller Ekel schreit, aber trotzdem folgsam die Beute zerlegt. Und nun bitte vorstellen, man sieht ganz genau, wie das Kind leidet, wie es sich in unaussprechlichem Ekel windet, während es sich lieber über jegliche moralische Grenze setzt, als selbst gefressen zu werden. Und man hört den Spott der Guhle, die dem Kind leise zuflüstern, dass es das gut mache. Diese Platte könnte gut und gerne die musikalische Variation von jenem (fiktiven) Bild sein. So klingt diese Platte. Inhaltlich werden ganz chaoscoretypisch Themen persönliche Katastrophen (nicht mal vordergründig amouröser Natur) und Ähnliches aufgerollt, teilweise sogar mit sozialkritischen Untertönen wie "Come A Little Closer To The Mic and tell us what you miss more, your desk or your family?" (Ambulance vs. Ambulance"). Diese Geschichten sind die höllischsten Vision, die man sich auf Erde vorstellen kann, die Figur "Gentle Max" aus "The Salesman, Denver Max" könnte man sich gar als einen Guhl, wie von Lovecraft beschrieben vorstellen. Verdammt, wenn man diesen Vergleich tatsächlich machen könnte, könnte man fast sagen, man fühlt sich beim Hören dieser Platte wie Lovecrafts Figur in dem Artilier von Pickman, mit dem Unterschied, dass man beim Hören der Platte nicht einmal den Künstler daneben sitzen hat, sondern vollkommen alleine ist. Memo an mich selbst: Unbedingt mal im Dunkeln hören... Der letzte Track hat den Titel "The Shame". So schließt sich der Kreis...

Fazit: "Und wie die [Gesichter der Guhle auf dem Bild] lebten! Ich glaube tatsächlich, ich bin in diesem Augenblick zum Leben erwacht. Dieser geniale wie ekle Zauberer hatte die Flammen der untersten Hölle beschworen, sein Pinsel war ein magischer Stab gewesen, der diese Nachtmahre förmlich gelaicht hatte..." (H.P. Lovecraft - Pickman's Modell). Mag vielleicht etwas übertrieben sein, dass auf diese Platte anzuwenden... Aber das hier ist echt eine verdammt intensive Platte!


Beitrag von: Beatsteak2002 an 12. 10 2003, 15:37

Diese Platte ist einfach nur großartig...
Beitrag von: richard dü an 12. 10 2003, 18:26

mittlerweile würd ich zu 9,5 tendieren.
die platte wächst
mein album des jahres 2003, wenn die neue azure ray nicht allzu gut wird...

Beitrag von: Steffen an 12. 10 2003, 19:48

übrigens hast du deine stil-grafik zwar verlinkt, abver nicht hochgeladen.
Beitrag von: Ulrich an 12. 10 2003, 20:08

@richstaa: geiles lovecraft-zitat, bist du auch fan?
Beitrag von: richard dü an 13. 10 2003, 11:42

ich gebe zu, ich habe nur das hörbuch...
aber interessiert bin ich schon geworden dadurch ;)

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