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+---Thema: V/A - Kalibas & Rune Split EP Eröffnet von Heiko


Beitrag von: Guest an 11. 02 2003, 18:13

KALIBAS / RUNE - SPLIT EP

Stil: Grindcore
Label: Relapse Records
Release: 17.2.03
Spieldauer: 8 Songs, 29:41 Minuten
Anspieltips:: Kalibas: Cyanideology; Rune: Weep For Nothing

< Offizielle Website von Kalibas >
< Nettes Interview mit Kalibas >

Diese Split-EP teilen sich die beiden amerikanischen Grindcore-Bands Kalibas und Rune, die beide eher von der technisch-verschrobenen Seite an unser aller Lieblings-Nachbarschreck-Musik herangehen.
Kalibas sind dabei sehr direkt, bolzen ihren Beitrag in 7 Minuten runter, nehmen keine Gefangenen und schaffen es doch, anspruchsvoll genug zu sein. In der Zeit, die andere Bands für ein Lied in Anspruch nehmen, hauen sie dem Hörer in vier Stücken und irrwitziger Geschwindigkeit genug Riffs und Tempowechsel um die Ohren, um die ganze Spielzeit dieser EP zu füllen, wenn sie sich nur ein wenig mehr Zeit nähmen. Anfangs verstört dieses unmelodische Querfeldeingepolter, aber nach einer kurzen Gewöhnungszeit kann man sich tatsächlich zurücklehnen und es als das erkennen, was es ist: Unbeschwerte, mächtig in den Ohren aufräumende musikalische Anarchie.
Die restlichen 22 Minuten benutzen Rune dazu, Kalibas nicht zu übertreffen. Gegen die ungebremste Energie ihrer Vorgänger verblassen sie mit ihren viel ernster wirkenden und offenbar minutiös durchgeplanten Kompositionen, wenn auch der Vergleich aufgrund des doch sehr hörbaren Unterschieds zwischen den beiden Bands nicht ganz fair ist. Die Musik von Rune ist sicherlich nicht schlecht, aber in dieser Umgebung schafft sie es nur schwer, den Hörer zum Entdecken ihrer vielen, zum Verständnis nötigen Details zu bringen. In ihr verbirgt sich nämlich unter anderem ein guter Teil Death Metal und eine ganze Menge düsterer Atmosphäre, mit der Kalibas wiederum nicht aufwarten können. Wenn man sich also zur näheren Untersuchung der Musik von Rune überredet, ist auch sie ihre Zeit wert. Schade ist nur, dass bei den Aufnahmen von Rune die Snare zu leise geraten ist, und so bei den Blastbeats praktisch unhörbar ist, was den guten Eindruck doch ein wenig trübt. Ob man mit der abschließenden Noise-Collage "For the Weary and the Sullen", die immerhin sechseinhalb Minuten einnimmt, etwas anfangen kann, muss wiederum jeder für sich selbst entscheiden.

Fazit: Guter technischer Grindcore, sowohl chaotisch und schnell, als auch bedächtig und ernst.

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