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+---Thema: Killing Game Show - Unisono Cravallo Mafioso Grand Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 18. 10 2005, 22:16

KILLING GAME SHOW - UNISONO CRAVALLO MAFIOSO GRANDE [2x-CD RE-RELEASE]

Stil: Alternative-Prog
Label: < Finest Noise > / < CodeXPress >
Spieldauer: 2 CDs, insgesamt 16 Tracks, 82.31 min.
Release: 10. Oktober 2005
Highlights: Supernatural; Boogeyman; P.S.
MP3: < >> Supernatural > // < >> Ibrahim´s > // < >> Evermine > // < >> Talisman > // < >> P.S. > // < >> Rave > // < >> Planet End >
Video: < >> Supernatural > // < >> Rave > // < >> Planet End >
Artikel bei purerock.de: < >> Review "Unisono Mafioso" >

< Offizielle Bandhomepage >

Bei dieser zwei separate Tonträger beinhaltenden Veröffentlichung handelt es sich um einen gebündelten Re-Release der beiden Ende 2002 zeitgleich erschienenen Alben Cravallo Grande und Unisono Mafioso der aus dem Hochtaunus stammenden Killing Game Show. Was sich nicht zuletzt aufgrund des selten dämlichen Titels jetzt erst mal so spannend anhört, wie alte Spaghetti, die nach drei Jahren per Mikrowelle aufgewärmt und als köstliche Mahlzeit vorgelegt werden, entpuppt sich in Wahrheit als packendes, pralles Sammelsurium aus Alternative-Prog-Sounds, das den Re-Release wirklich rechtfertigt und diesmal hoffentlich mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird.
Wegen der oftmals vertrackten Songstrukturen und den virtuosen Fähigkeiten der Instrumentalisten ist man bei der Einordnung des Band-Sounds dazu geneigt, zum Prog-Begriff zu greifen, doch neben Anleihen des klassischen Prog-Rocks aus den Siebzigern ist hier ebenso absolut bodenständiger, von straighten Rockriffs angetriebener Alternative Rock herauszuhören, wie er seine Hochzeit in der vergangenen Dekade erlebte. Dem Doppelalbum tut diese Mischungs aus  erdigen Rockriffs und progressiven Psychedelic-Parts sehr gut.
In Pathos und Dramatik erinnert der ausdrucksstarke Gesang oft an Muse, die anspruchsvollen Instrumentalparts lassen Vergleiche mit Rush zu und in den treibenden Riffs schlägt sich der Einfluss von Josh Hommes Queens nieder. Für Eigenidentität sorgen die aus dem Prog geborgten, gekonnt eingesetzten Keyboard-Flächen.
Man merkt es an den Vergleichen: Das Quartett um Sänger/Bassist Marian Linhart schafft es (wegen vieler Improvisations- und Jam-Parts auch im wörtlichen Sinne) spielend, internationales Format zu erreichen. Die insgesamt 16 auf zwei verschiedene Tronträger verteilten Stücke geraten abwechslungsreich: Ob dynamisch groovend wie beim Boogeyman, straight und hart rockend wie beim an Faith No More erinnernden Supernatural,durch hypnotische Spielchen mit der Laut/Leise-Dynamik im ausufernden Evermine oder auch mit Hilfe einer entspannten Ballade wie Planet End - Killing Game Show sind ambitioniert, können viel und wollen alles. Gerade die straighte Rock-Variante steht der Band sehr gut, während sie sich in den progressiveren Stücken auch mal in Frickelei verlieren. So kommt es dann auch, dass einem die dargebotene Fülle manchmal einfach zu viel werden kann, zumal Killing Game Show das hohe Niveau gerade auf der hin und wieder etwas langatmigen zweiten CD nicht über die komplette Spielzeit von knapp 83 Minuten halten können.

Fazit: Eine stellenweise furiose Zusammenstellung zweier wirklich guter Alben einer Band, die keiner kennt, aber viele kennen sollten. Gerade für ein komplett in Eigenregie geschaffenes Werk erreicht Unisono Cravallo Mafioso Grande ein kaum für möglich gehaltenes Niveau. Hätte man sich bei diesem Re-Release dazu entschieden, die besten Stücke zusammen auf einer einzigen CD zu bündeln, wäre ein absolutes Highlight herausgekommen. So finden sich nun allerdings auch Songs auf dem Doppelpack, die nicht mehr als solide sind, weil sich Killing Game Show dann doch ab und an in Frickelei verlieren und bei 18 Songs naturgemäß auch mal ein Lückenfüller dabei ist. Nichtsdestotrotz sind die Erwartungen an die nächste, längst überfällige Scheibe aus dem Hause Killing Game Show nun jedenfalls hoch.

Beitrag von: Bastian an 19. 10 2005, 12:17

Also die Unisono Mafioso Grande ist schon ein großes Stück, war auch eine meiner ersten Reviews überhaupt und fand ich schon klasse.
Das Nachfolgealbum (oder EP?) ging dann glaub ich auch ein bissel im Gegensatz zum Vorgänger unter.. Trotzdem tolle Band!

Beitrag von: Patrick an 19. 10 2005, 13:48

hey, wusste gar nicht, dass du die damals reviewt hattest! hab mal deinen artikel verlinkt. coole band, ja.
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