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+---Thema: Darc Mind - Symptomatic Of A Greater Ill Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 23. 08 2006, 17:10

DARC MIND – SYMPTOMATIC OF A GREATER ILL

Stil: Deep Hip-Hop
Release: 25. August 2006
Label: Anticon Records
Spielzeit: 12 Songs

< http://www.anticon.com >

Fast 10 Jahre hat es gedauert, bis dieses Album erscheinen konnte. Wirklich schlimm, denn anspruchvoller Eastcoast-HipHop kann viel besser nicht gemacht werden.
Stellt euch vor ihr steckt ein ganzes Jahr lang all euer Herzblut, eure Kraft und Zeit, ja letztlich auch euer Geld, eure Liebe natürlich und viele eurer Hoffnungen in ein ehrgeiziges Projekt. Ihr merkt wie gut es wird und wie man sich auf den Tag freut, an dem das ganze endlich der Öffentlichkeit vorgestellt und in die Welt gelassen werden soll. Das ist schon ein bisschen so wie eine Geburt.
Dann geht alles schief, was aber nicht an euch liegt, sondern an jemand anderem , einer Firma. So als ob der Brutkasten Feuer fängt.
Schrecklich gefühlt haben müssen sich Darc Mind als sie nach mehr als einem Jahr Arbeit erfahren mussten, dass ihr Album Symptomatic Of A Greater Ill nicht erscheint, weil das Label pleite gemacht hat – und auch in den nächsten 9 Jahren nicht erscheinen wird.
Schlimm für Darc Mind, schlimm für Fans von gutem Hip-Hop.
Denn die 12 Tracks auf dem ursprünglich für Loud Records geplanten Werk sind verdammt gut.
Das fängt bei dem schönen warmen Visions Of A Blur an, dass Ende des letzten Jahrtausends immerhin schon mal auf einem Soundtrack erschienen ist, und geht weiter weiter weiter.
Rapper Kevroc hat einer tiefe, sehr beruhigende Stimme, schon ein bisschen wie die von Chali von Jurassic 5. Mit einer mittlerweile natürlich etwas oldschool wirkenden Art, die vielleicht genau deswegen aber so angenehm ist, rappt er lyrisch interessante Szenarien und spinnt verrückte Bilder, dass es eine Wonne ist.
Deep HipHop würde man es nennen, von der East Coast, was man auch sofort hören kann, denn die Strassen vom verplanten, rauen Stiefvater New York haben nun mal einen anderen Sound als die von Hurengöttin LA.
Neben dem weichen Stimmorgan Kevrocs wissen auch die Beiträge vom Partner-In-Crime X-Ray zu überzeugen. Nicht selten jazzige Beats, mit der nach Großstadt klingenden Atmosphäre eines verrauchten Mini-Studios und dem gewissen Dj Premier-Etwas, das nicht selten auch sehr psycho und druggy auftritt.
Mittlerweile wäre Symptomatic Of A Greater Ill sicher ein Indiehiphop-Klassiker. Dank Anticon kommt man zumindest überhaupt noch erstmals ins seinen Genuss und so ist es ein sozusagen semi-neues Album für gemütliche Coffeeshop-Abende oder lange Nachtfahrten in die Mitte der Tragik des Schicksals.

Beitrag von: Patrick an 23. 08 2006, 18:08

Sind´s wirklich 9 Jahre VÖ-Verzögerung oder bist du so spät dran mit dem Review? ;)
Aber in ernst: Macht der denn überhaupt noch Musik mittlerweile oder hat der verständlicherweise irgendwann aufgegeben?

Beitrag von: Ulrich an 23. 08 2006, 19:03

von darc mind selbst kam nichts anderes, bei den beiden mitgliedern weiß ich auch nach dem review-recherche-surfen von keinen anderen projekten. schade schade
Beitrag von: CrashDummy an 23. 08 2006, 22:59

weiss zu gefallen
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