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+---Thema: Bleeding Through - This is Love This is Murderous Eröffnet von Christopher


Beitrag von: Christopher an 13. 10 2004, 13:33

Bleeding Through - This is Love This is Murderous

Stil: Metalcore
Release: 11.10.2004
Label: Roadrunner (Universal)
Spieldauer: 15 Titel; 55:07 Minuten; Multimedia: 2 Videos: "Love Lost in a hail of gunfire" und "On Wings Of Lead"
Anspieltipps: On Wings of Lead;  Love lost in a hail of Gunfire; Revenge I seek
MP3s/Reinhören:
Mp3: <
Quicktime Videos: On Wings of Lead > (21,5MB)
< (23,6MB)

http://www.bleedingthrough.com >
< http://www.trustkill.com >
< http://www.roadrunnerrecords.de >

Metalcore ist das "next big thing" - ob es einem gefällt oder nicht. Doch egal, ob man sich über diesen Erfolg freut oder nicht, eines muss man zweifelsohne anerkennen: Die Qualität der aktuellen Musik nimmt mehr und mehr zu. Denn eines sind die Spieler des Metalcores fast immer: technisch brilliant. Metalcore hat momentan die Position des Underdogs in Deutschland und gewinnt eine immer größere Hörerschaft dank Zugpferden dieser Bewegung. Da wären As I Lay Dying, Unearth, Killswitch Engage und...
eben Bleeding Through. Interessant ist vor allem, dass die meisten dieser Bands, im Gegensatz zum schnell überholten NuMetal, fast alle eine besondere eigene Note haben, die ihnen nicht nur ein Gesicht, sondern auch einen eigenen Sound verleiht. Doch was unterscheidet in diesem Fall Bleeding Through von anderen?
Das Sextett, dass sich nach ihrem Debut "Dust To Ashes" eine beachtliche Fangemeinde erspielt hat, vereinigt in sich die verschiedensten Einflüsse, wie zum Beispiel Rythmen des 80er Punks, Riffs aus dem Melodic-Death-Metal und an erster Stelle: Die Brachialität und die eindrucksvolle Heavyness moderner Metalbands. Hinzu kommt etwas für dieses Genre eigentlich vollkommen Ungewöhnliches: Ein Keyboard. Keyboarderin Marta streut in die Band zusätzlich noch Einflüsse von New Wave, aber auch von sphärischem Death Metal ein. Das, was sich daraus ergibt hat nicht nur eine eigene Note, sondern ist auch in seiner Kraft und seiner Gesamtheit so in sich geschlossen und rund, das wenige Bands, die momentan einen ähnlichen Erfolg wie Bleeding Through genießen, an das qualitative Niveau der Sechs herankommen. Das ist größtenteils auch der unglaublich fetten Produktion zu verdanken, wie sie, erfreulicherweise, bei Metalcore-Acts heutzutage eigentlich ein Muss ist. Natürlich gibt es auch Kritkpunkte. Ganz so innovativ wie zum Beispiel "Killswitch Engage" oder "Unearth" sind Bleeding Through leider nicht. Sie sind längst nicht so flexibel und auch nicht ganz so einprägsam, da sie die Rythmuswechsel teilweise ein bisschen zu schnell, aber längst nicht so verblüffend wie zum Beispiel "Between the Buried and Me" einsetzen.
Eines sind Bleeding Through aber ganz sicher: brutal! Und in dieser Hinsicht kann ihnen da gerade auch fast keiner das Wasser reichen, denn was die Gruppe aus Kalifornien da an heftigem Stoff zusammenspielt ist nicht gerade leicht zu verdauen (z.B. bei "Shadow Walker"), so das Vergleiche zu in noch böseren Gefielden fischenden Bands wie "Cannibal Corpse" rein gar nicht hinken. Dazu trägt auch Shouter "Brandan Schieppati" seinen nicht kleinen Teil bei. Leider sind die Vocals manchmal ein wenig zu sehr gefiltert und dadurch ein bisschen schwer zu erfassen, sonst fehlt ihnen aber nichts. Brandan bewegt sich mit seiner Stimmte zwischen wütendem Gurgeln à la "Atreyu" und dem aus dem Hardcore entliehenem akzentuiertem Shouting. Die Wurzeln der Band sind immer wieder zu entdecken und hier und da ist das auf jeden Fall sehr interessant. Gitarren im terzgedoppelten Göteborg-Style sind ebenso wie kratzende Doublestrokes enthalten. Die Drums sind, wie beim Metalcore gewohnt, schnell und spielen die typischen Rythmen, sie hätten meiner Meinung nach sogar noch ein bisschen klarer abgemischt werden können. Wenn man sich die Band so anguckt, hegt man schnell den Gedanken: kalkulierter Erfolg - Posertum. Kajal und Schminke, Tattoos und schwarz gefärbte Haare - Herzen auf dem Cover. Wenn man sich aber von der äußeren Erscheinung von Bleeding Through nicht negativ beeinflussen lässt, dann kann man mit den Jungs (plus Mädchen) eine ganze Weile Spaß haben. (Außerdem gehört doch zur Musik schon immer die richtige Attitüde und Präsentation) Zwar nicht so melodiös und durchdacht wie As I Lay Dying, nicht so massentauglich (positiv?) wie Killswitch Engage, wohl aber so direkt auf die Fresse, wie wenig anderes.

Fazit:
Ein durchaus in sich stimmiges und gut gemachtes Album. 55 Minuten Druck. Schmankerl: 3 Live-Tracks, 2 Videos. Wer Metalcore und härteres mag, der wird mit Bleeding Through auch wirklich etwas für sein Geld bekommen. Trotzdem würde ich empfehlen, sich die Band vorher einmal anzuhören, ob sie auch wirklich dem eigenen Geschmack entspricht. Noch größerer Erfolg in nächster Zeit wäre übrigens nicht verwunderlich.



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