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+---Thema: Spitting Of Tall Buildings - Good Night And Good.. Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 14. 05 2007, 03:19

SPITTING OF TALL BUILDINGS – GOOD NIGHT AND GOOD LUCK

Stil: Noiserock
Release: 11. Mai 2007
Label: Exile On Mainstream Records
Spielzeit: 10 Songs, 34.04 Minuten

< http://www.mainstreamrecords.de >

Die Berliner Band Spitting Of Tall Buildings mag zwar keine große Szene-Kredibilität besitzen, was in Punk- und Indiekreisen aber auch dauerhaft nur sehr schwer zu erreichen ist.
Ginge es bei dem Ganzen soziologischen Spiel namens „Ich bin jetzt Mitglied von Subkultur X“ weniger um Mode und mehr um Musik würde das alles keine Rolle spielen, ein Album wie Good Night And Good Luck würde gestern heute und morgen für recht gut befunden werden.
Es ist nämlich genau so eingängig, meinetwegen auch poppig, um einen am Anfang mitzunehmen, dann aber auch genau so vertrackt und verschachtelt um dort eine ganze Weile bleiben zu wollen.
Wie sehr das an Produzenten-Guru Steve Albini liegt sei dahingestellt, sagen wir einfach, dass Spitting Of Tall Buldings genau die richtige Produktion erfahren haben – die richtigen Dinge sind vorne, die richtigen hinten, alles stimmt und ist da, aber eben auch nie im Überfluss. Es rockt, knarzt und punk(t).
Aufgrund der Mal seufzenden, mal eher Sprechsingenden weiblichen Stimme ist Sonic Youth die Band an die man unumwindlich des öfteren denken muss, aber auch Pixies und Grunge liegen nicht fern. Das tat Albini genau deswegen ja auch nicht.
Besonders gut ist What They Say, irgendwo zwischen der erwähnten akustischen Jugend und Nada Surf verortet, das von Union Youth-Frontmann Matthias Exler geschriebene Let You Go mit folgerichtiger Grunge-Atmo und das abschließend ruhigere, von Mundharmonika begleitete Lulla’Bye.
Doch auch die punkigeren Songs wie die poppigeren (so das putzige Duett You And Me von Sängerin Jana und Gitarrist Paule, die auch privat ein Paar sind) sind mindestens gut, so dass Good Night and Good Luck zwar niemals in den Listen der wichtigen Alben die Albini produziert hat stehen wird, wohl aber bei Fans einer Mischung aus schiefem Grunge und eingängigem Früh-Neunziger-Indie hoch im Kurs. Scheiß doch auf Szene-Kredibilität, MTV und große Namen...

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