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+---Thema: Defeater - Travels Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 11. 03 2009, 01:25

DEFEATER – TRAVELS

Stil: Newschool Hardcore
Release: Februar 2009
Label: Bridge Nine Records
Spielzeit: 11 Songs, 32.10 Minuten
Media: < http://www.myspace.com/defeater >

< http://www.bridge9.com >

Das Genre des Konzeptalbums ist von vielen verhasst, von manchen verehrt. Musikalisch verbindet man es eher mit irrsinnig langen Prog-Rock-Opern a la Pink Floyd, die ihre epischen Geschichten von Himmel bis Hölle reichen lassen und auf den großen Gestus setzen.
Nicht verbinden tut man es mit Hardcore und mit einer Album-Länge von gut 30 Minuten.
Defeater füllen diese Lücke auf, auch noch mit ihrem Debütalbum.
Travels ist auf seine eigene Art und Weise auch episch geraten, allerdings eher wie man es von Hardcore erwarten würde. Es geht um das Leben eines gebrochenen, wütenden Mannes, wortwörtlich das ganze Leben: von Geburt und schwieriger Kindheit über den Mord an seinem Vater, Flucht auf die Straßen Amerikas und reuige Heimkehr in die Heimat bis zum endlichen Selbstmord am Ende der Platte zeichnet es das Leben eines (hoffentlich fiktiven) Menschen nach.
Innerhalb des Hardcore-Genres gibt es dafür natürlich keine bessere Spielart als das was man einst als „newschool Hardcore“ verstand. Der Frontmann spricht und schreit abwechselnd, melancholisch und wütend, begleitet von Breaks und Gang Vocals.
Das haben von American Nightmare über Hope Conspiracy und Modern Life Is War bis Verse schon einige Bands gemacht, gerade die genannten auch sehr gut.
Dass das nicht so leicht gut hinzukriegen ist wie der 1,2,3-Oi-Hardcore-Sound sollte klar sein.
Tatsächlich ist das Format Konzeptalbum für die sehr textlastigen Songs des Newschool Hardcore gut geeignet: ein narrativeres Format ist gar nicht so leicht vorstellbar.
Defeater stehen mit ihrer Konzept-Wahl zwar innovativ da, ansonsten orientieren sie sich unhörbar an den oben genannten Bands. Es gibt schlechtere Vorbilder: Travels ist ein packendes, manchmal vielleicht gerade inhaltlich überdramatisiertes und deswegen überambitioniertes, nichts desto trotz beinahe durchgängig überzeugendes Werk geworden.
Für Freunde dieses speziellen Hardcoresounds ein Pflichtalbum.

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