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+---Thema: V/A - Ballads Of The Book Eröffnet von Sven


Beitrag von: Sven an 25. 08 2007, 14:06

V/A - Ballads Of The Book

Stil: Singer-/Songwriter
Label: chemikal underground / Rough Trade
Release: 04.05.07
Spieldauer: 18 Titel, 69:28 Minuten
Highlights: The Leaving (Alasdair Roberts & Robin Robertson), The Rebel On His Own Tonight (Malcom Middleton & Alan Bissett)

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Grüne Hügel, viel Regen, wenig Menschen. Es kann nur einen geben. Wieso hat dieses Land am oberen Zipfel Europas eigentlich so viel zu bieten?

Schottland also. Art und Post Rock, New New Wave, Blumenpop der cleveren Sorte. Feingeistiger Indie, Kunstszene, und viel Poetry, die zu ergründen versucht, was das Leben ausmacht zwischen Highlands und Glasgow, der rauen Nordsee und der eigenen Unabhängigkeit.

Um bei den Fakten anzukommen: auf Ballads Of The Book haben sich, auf Initiative Roddy Woomble's, Sänger der Edinburgher Idlewild, Literaten und Poeten mit Musikern zusammen getan - heraus gekommen ist mehr als Joint Effort, wie sich der Untertitel dieser Sammlung liest.
Der Ansatz ist simpel, aber spannend: die bekannten und weniger bekannten aus der Schreiberszene, darunter Größen wie Edwin Morgan und Alasdair Gray und (bei uns ohnehin) nicht geläufige Talente wie Louise Welsh oder Ali Smith steuern Texte bei, und schottische Bands, die es auch in letzter Zeit nicht selten zu internationaler Popularität gebracht haben, setzen sie in Songs um.
Darunter sind die verblichenen Aereogramme ebenso wie Sons & Daughters, De Rosa und Norman Blake. Wie bei einem Projekt von derartig breitem Ansatz zu erwarten, ist Viel Gitarrenlastiges dabei, Malcolm Middleton setzt dem Ganzen die Elektrokrone auf, während Karine Polwart etwa an Heather Nova denken lässt.
Bei so viel Poesie ist die Akustik natürlich nicht weit, und diese Compilation bietet sich als dankbarer Gegenstand an, der interessanten Frage nachzugehen, ob denn Berufsliteraten Poptexten eine neue oder andere Qualität geben können.

Licht und Schatten - das ist beim Facettenreichtum, den versammelte 18 Kollaborationen anzubieten haben, aber am Ende nicht weiter wichtig. Schließlich bietet sich nicht oft die Möglichkeit, gleich in zwei Felder einer Kultur einzusteigen.

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