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+---Thema: Eaten By Sheiks - Our Last First Record Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 04. 03 2005, 18:35

EATEN BY SHEIKS - OUR LAST FIRST RECORD

Stil: tanzbarer Rock-Genremix
Label: Marvin Records / < SPV >
Spieldauer: 14 Tracks, 58.06 min.
Release: 31. Januar 2005
Highlights: Adored; Execute; Stay (Is The Word)
MP3s: < >> Got My Mind On It (Non-Album-Track) > // < >> Shake Off (RealAudio) >
Video: < >> I Like It (Quicktime) >

< Offizielle Eaten By Sheiks-Homepage >
< E-Card zum Album >

Der Albumtitel lässt sich leicht deuten: Nach ganzen vier Alben in Selbstproduktion und Eigenvertrieb will es eine Band nun endlich wissen: Jetzt oder nie! Mit der Unterstützung des großen Indies SPV im Rücken und mit Hilfe von Ex-Skunk Anansie-Gitarrist Ace an den Reglern wollen Eaten By Sheiks aus Hamburg City nun direkt in eure Stereo-Anlage. Und die Scheiche wollen viel, verdammt viel sogar. Dance, Punk, New Wave, Funk, Rock´n´Roll, Easy Listening - die Einflüsse, die das Quartett in seinem Sound verarbeit, sind zahlreich.
Mal wird technoid und steril pumpend der Tanzflur beackert wie beim Opener Adored, einem der Glanzstücke der Platte. Dann wiederum versucht man sich wie bei der Single I Like It oder dem gelungenen Funrocker Execute an gleichsam straight rockendem und extrem tanzbarem Stoff für die Alterna-Disco . The Fresh wiederum ist der funky smooth Operator der Platte. Doch was wäre die Welt ohne ein kleines bisschen Schwermut? Kein Problem, denn mit dem finsteren, aber raffinierten Stay (Is The Word) hat man diese ebenfalls an den Start gebracht. Auch My Concrete schlägt mit seiner düsteren Verzweiflung in die gleiche Kerbe, ist aber gleichzeitig die absolute Antithese zur folgenden, ungebrochen harmonischen Stimmung vonPerfectly.
Our Last First Record zeigt eine Band, die in sich zerissen ist, viele Gesichter hat und sich nicht für eins entscheiden will. Symptomatisch für die ganze Platte ist die Disco 3000: Dort sieht man die Scheiche am Gipfel ihrer Experimentierlust. In kühler, steriler Industrial-Manier lässt der Song endzeitliche Visionen aufleben, bis irgendwann ein Banjo einsetzt und dem Stück eine ironische Note verpasst. Die Sheiks wollen viel, schaffen viel, aber nicht alles sitzt perfekt. Mal geht auch ein kompletter Song daneben, die dröge Ballade Sometimes etwa oder den durch und durch schnarchigen Sleeping Bag hätte man wirklich nicht vermisst. Zudem liegt der Preis des hohen Abwechslungsreichtums klar auf der Hand: Wirklich homogen ist Our Last First Record nicht. Sympathisch ist diese experimentelle Herangehensweise aber allemal, gerade weil die Sheiks es schaffen, eigenständig und einzigartig zu klingen. Our Last First Record schafft es doch tatsächlich, über die volle Spielzeit von knapp einer Stunde nie wirklich zu langweilen.

Fazit: Zwar sitzt nicht jeder Ton auf Our Last First Record an der richtigen Stelle, doch der schmale Grad zwischen Experimentierwut und Abgeh-Kompabilität wurde von den Scheichen auf dieser mutigen Platte erstaunlich oft umschifft. Hier gibt es zwischen synthetischen Beats, organischem Rock und akustischen Balladen allerhand zu entdecken. Kompliment dafür!

Wertung:


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