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+---Thema: Juliette and the Licks - Four on the Floor Eröffnet von Sven


Beitrag von: Sven an 03. 11 2006, 20:31

Juliette And The Licks - Four On The Floor

Stil: Rock'n'Roll alter Schule
Label: Pias / Rough Trade
Release: 29.09.06
Spieldauer: 10 Titel, 33:48 Minuten
Highlights: Killer, Death Of A Whore, Bullshit King

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I'm so rock

Juliette Lewis dürfte nun wirklich jeder kennen. Und auch wenn es fast schon selbst einem Klischee entspricht, darf schon mal verraten werden, dass es wahr ist: hier versucht eine weitere Actress, bekannt durch ihre Funktion als Dienstleistende der Glitzerfabrik Hollywood, eben dieser zu entkommen. Durch heftigheftiges Rocken. Juliette mag nicht zur Sparte brave Schauspielerin zählen, sich durch ihre widerwilligen Rollen durchaus eine Portion Rock'n'Roll Credit erspielt haben - was sie zum Rockstar im Filmgeschäft macht - aber die Frage bleibt stehen; macht sie das zur veritablen Musikern?
Es zieht auf jeden Fall schon mal Aufmerksamkeit auf sich, denn Dave Grohl übernimmt (mal wieder) das Schlagzeugspiel. Auch davon abgesehen kann man den Licks aber eben auch Juliette ihre handwerklichen Möglichkeiten nicht absprechen. Ms. Lewis kann auch singen, und versteckt sich dabei so gut wie gar nicht hinter screamparts oder ähnlichem. Darüber hinaus verhalten sich Musik und Texte aber natürlich dermassen liebenswürdig altmodisch, dass man allein an diesem Umstand, dieser schmissigen Kombination aus kaputtem Filmleben und standard (music) stage acting schon seinen Spaß haben kann, wenn man denn will. Frontfrau mitsamt Backingband spielen old-school R'n'R nach und scheinen auch keinerlei Ambitionen darüber hinaus zu hegen - leichtfüßige Beschwörungen an den großen Rockgott und seine reinigende Kraft wie in Inside The Cage sprechen eine eindeutige Sprache. Textlich dreht sich vieles um eben Sex und das wilde Leben on the run:I'm all in love with love again / You said it honey no time to spend / Living on the road I don't need know sleep / Lookin' for a dude who packs some heat (Smash & Grab). Altbekannt, tausend mal gehört und erlebt.
Klingt das alles nun zu negativ, dürfte aber doch auch klar sein: es gibt genug Konsumenten da draussen, die genau so was wollen und hiermit einen Celebbonus noch draufgepackt bekommen.

In einem Zitat erklärt sich unsere Röhre und macht dabei ungewollt auch gleich die Beweggründe hinter ihrem musikalischen Engagement deutlich, wenn sie davon berichtet, sich als Schauspielerin nicht ausgefüllt zu fühlen und die Musik als nächstes Betätigungsfeld begreift. Der nächste logische Schritt für einen Workaholic, nächste Bühne für in dieser Welt so nötiger Selbstinszenierung (ähnlich etwa Keanu Reeves und seiner Band Dogstar), noch mehr Rebellentum zwecks Selbstbestätigung? All das. Künstlerisch ergiebig, dieses Feld irgendwo zwischen Pubrock, Foo Fighters und Hole zu bearbeiten? Weniger. Heck, kümmert euch nicht darum, was ich denke, gehöre ich doch sowieso zu den Bullshit Kings.


Beitrag von: Patrick an 04. 11 2006, 12:02

Schuster, bleib verdammt noch mal bei deinen Leisten. Blöd nur, wenn du diese noch nicht einmal richtig hinkriegst.
Beitrag von: Sven an 04. 11 2006, 21:14

juliette kann nicht schauspielern?
Beitrag von: Patrick an 05. 11 2006, 21:00

Doch, die eine Rolle kann sie, ne?
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