Etwas krank und müde ging ich am 4.11. ins Amadeus, hauptsächlich um Stone the Crow zu sehen. Überraschenderweise traten dann als erstes die in Oldenburg wohlbekannten Gift zuerst auf, obwohl sie auf dem Eintrittsticket gar nicht standen. Gift werden einige von euch vielleicht von ihrem Auftritt bei Giga kennen. Zum drittenmal sah ich sie jetzt schon und andere Newcomerbands können sie auch durchaus an die Wand spielen. Doch jetzt mit einem Platten-Deal in der Tasche wirkten sie etwas lustlos. Kann auch sein das ich meine eigene Lustlosigkeit auf sie reflektiert habe, ihr Auftritt vom 2.Weihnachtsfeiertag letztes Jahr allerdings bleibt ungeschlagen. Nach einer guten halben Stunde verabschiedeten sie sich dann auch schon. Als nächstes traten dann Crosscut auf. Ich versuchte mich von meinen Vorurteilen zu lösen und betrachtete das ganze objektiv. Mit Hits wie Spit the fire oder God Given Time heizte man dem Slipknot-Shirts-tragenden Pogovolk ein und erfüllte wohl die Erwartungen von allen (was für Erwartungen das dann auch immer waren). Doch jetzt will ich mal was zu ihrem nicht-musikalischem Auftritt sagen. Das Sänger Patrick Sommer (recht) gut moderieren kann konnte er schon früher bei Viva2 unter Beweis stellen. Doch alle seine Witze waren so absolut durchschaubar einstudiert das es echt nicht mehr lustig war. Auch alle Gesten, jeder Sprung oder Headbang schien bis ins letzte Detail vorhergeplant. Und muss man wirklich nach JEDEM Song sagen das man Crosscut und noch dazu großartig ist? Böswillige Zungen würde jetzt behaupten das der besoffen alte Penner der nach jedem Lied etwas zu brüllen hatte und der prompt von den Crosscut Recken verarscht wurde auch eingeplant war... Schließlich hatte der Gitarrist noch arge technische Probleme weshalb die Show nach einer halben Stunde abgebrochen wurde, natürlich nicht ohne anzukündigen das man extra für die (jetzt etwas enttäuschten) Fans wiederkommen werde und extra auf die tollen Merchandisingprodukte hinzuweisen. Hier bemerkte wohl nicht nur ich das diese Band höchstwahrscheinlich nur aus einem einzigen Grund existiert, einem grund der ab 2002 in EURO gehandelt wird... Noch lustloser als zuvor wartete ich dann auf den Auftritt von Stone the Crow. Unter mystischem elektrischen Beat betraten vier Männer die Bühne die schon rein optisch beeindruckend waren. Der Bassist mit Oberkörper- und Gesichtsbodypainting, der Gittarist mit fetten Dreadlocks und der Sänger mit einer exotischen Ausstrahlung die man nicht näher bestimmen konnte. Man bedankte sich erst bei Oldenburg weil man hier großgeworden wäre und dann rockte man tüchtig. Nicht so Pogo geeignet wie Crosscut doch dafür gänsehauterzeugend und mitreißend fühlte man sich für eine geschlagene stunde. Zwar animierte auch hier der Sänger das Publikum zwischen den Liedern, doch das ganze wirkte einfach echter und ernstgemeinter als dies bei Crosscut der fall war. Man kann zwar über Stone the Crow sagen das sie New Metal machen, aber wenn der unterschied zwischen Bands so groß ist wie zwischen Crosscut und Stone the Crow sollte sich vielleicht jemand mal eine passendere Bezeichnung einfallen lassen... Da es jetzt schon viertel nach eins war, noch umgebaut werden musste, ich für heimfahrt eine halbe stunde einplanen musste und am nächsten Tag noch Schule hatte, verpasste ich den auftritt von engine11. Dank Stone the Crow werde ich diesen Abend jedoch nicht allzu schnell vergessen.