BRIGHT EYES – I’M WIDE AWAKE IT’S MORNING TOUR 2005
Fabrik, Hamburg 24. Februar 2005, 21.00 Uhr ca. 750 Besucher (ausverkauft) 18 Euro Eintritt
Das Konzert der Bright Eyes heute Abend ist seit mehr als einem Monat ausverkauft. Über Conor Oberst schreibt heutzutage jeder – von Bravo bis Bams, von Zeit bis FAZ. Er und seine Musik (in der Reihenfolge) sind sehr gefragt und viel zitiert. So ganz erklärbar scheint das nicht zu sein. Sicher, seine Musik ist gut, aber dass ausgerechnet verschrobener Folk und zum Teil avangardistisch weirder Countrysongwriter nicht nur von Kritiker, sondern auch von der Masse geliebt und gekauft wird ist so eine unerwartete Überraschung. Oder hat noch vor einem halben Jahr jemand damit gerechnet, dass sich zwei gleichzeitig erscheinende Singles der Bright Eyes auf Platz 1 und auf Platz 2 der amerikanischen Billboardcharts, dem Trendmesser des wichtigsten Musikmarkts der Welt, platzieren könnten? Eben. Die Bright Eys sind in aller Munde, die Bright Eyes sind konsensfähig: neben dem seuselnden, anhimmelnden Teen steht der betrunkene Nietenpunk, neben dem Hornbrillen-Indienerd der Seitenscheitelemo, neben manischer Hausfrau der rotweintrinkende und wichtigtuerische Anzugträger. Eine sehr heterogene und deswegen angenehme Mischung. Bei meiner Ankunft um fünf nach neun beginnen gerade Rilo Kiley zu spielen. Die Frontbefraute Indieband spielte gutlaunige Gitarrenmusik, die sehr nett anzuhören war, auf die ich mich aber nicht wirklich einlassen konnte. Zum Teil wahrscheinlich aufgrund der 15 Minuten, die man vor der Garderobe zubringen musste – ob das Personal dort so unfreundlich war wegen der großen Schlange oder die Schlange so groß wegen dem unfreundlichen Personal werde ich wohl nie erfahren... Rilo Kiley haben ihre Karriere ja bei Saddle Creek begonnen; sind aber mittlerweile beim Major Warner unter Verrag gelandet und wohnen in Kalifornien. An sich sind aber alle Bands, die auf dem Label veröffentlichen gut und das gilt auch für diese. Nach einer erstaunlich kurzen Umbauphase - man erinnere sich nur an die Aufschubsorgien der Oberst-Diva beim letztjährigen Hurricane Festival – wurde mit dem Opener des einen neuen Albums I’m Wide Awake, It’s Morning und dem Werk zur Tour begonnen – At The Bottom Of Everything. Das ist bekanntlich das eher konventionelle Folkalbum von den beiden neuen und aufgrund der Instrumentation der Bühne konnte man schon erahnen, dass nicht viel aus der Elektropop-Hälfte Digital Ash In A Digital Urn gespielt werden würde. Das ist zwar schade, aber bis auf Ausnahmen wie Arc Of Time ist letzteres meiner Meinung nach sowieso das schwächere. Und die anderen Songs richtig stark. Anfangs mochte ich es nicht besonders – wie auch, das Album nach dem Album hat es immer unfair schwer – mittlerweile ist es zu einem weiteren Diamant in der Bright Eyes-Schatzkammer geschliffen worden und obwohl die Lieder meist beinahe 1:1 wie auf Platte gespielt wurden entfalten sie ihre intensive Wirkung so richtig sowieso nur unmittelbar vorgetragen. Das gilt besonders für die ruhigen Lieder, wenn alles nur vom unglaublich vielseitigen Stimmorgan von Conor Oberst getragen wird, wenn einem eine Gänsehaut nach der anderen im Gänsemarsch den Rücken runterläuft und wenn man aufgrund der unwiderstehlichen Präsenz Oberst homosexuell werden könnte. Es wurden nur wenige ältere Lieder gespielt, auch wenn zwischen den einzelnen Songs viele, viele Idioten meinten mussten lautstark ihr Lieblingslied zu fordern – dass das bei den Bright Eyes nicht geht sollte man doch wirklich wissen. Oberst selbst war zwischen den Liedern äußerst wortkarg, war aber wie wohl meist auch ganz gut angetrunken – solange es seinen Bühnenqualitäten nicht beeinflusst soll es mir recht sein und das tat es heute definitiv nicht. Mit dem wunderbaren Road To Joy ging nach einer zeitlosen Zeit ein ebenso wunderbares, intensives Konzert zu Ende. Eine gehypte Band, sicher – aber endlich einmal eine zurecht gehypte Band.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
meine schwester war auch in der fabrik und weil ich selbst leider keine gelegenheit hatte conor oberst zu sehen, hielt sie bei "we are nowwhere and it's now" einfach "ihr mo in den raum, in den sound, in den raum, in den sound...." und es war wunderschön! danke dafür!
keine angst, normalerweise sag ich auch handy, wobei die amis ja echt mobile sagen. die zeile is aus nem tomte-song und ich denke immer daran, wenn mich jemand von einem tollen konzert anruft und man dann eben doch ein kleines bisschen "dabei" ist...
ob das Personal dort so unfreundlich war wegen der großen Schlange oder die Schlange so groß wegen dem unfreundlichen Personal werde ich wohl nie erfahren...
Ich habe gestern Bright Eyes Gästeliste abgesagt um mit meiner Schwester zu ner Filmvorführung zu gehen!!! Und dann sagt meine Schester kurz vorher ab!!
-------------- Ode to Bats
You are the most amazing creatures in the whole world. Your teeth are the most sharpest teeth in the whole world.
It's so cool That you even drink animals blood. I can't believe that you are a mammal. I can't believe that you eat insects. You are truly amazing!
Ich habe gestern Bright Eyes Gästeliste abgesagt um mit meiner Schwester zu ner Filmvorführung zu gehen!!! Und dann sagt meine Schester kurz vorher ab!!
1. warum bist du auf der gästeliste 2. da würd ich sie aber richtig zur sau machen
Ich glaube nicht, dass Conor Oberst ein arroganter Sack ist.Der Typ hats einfach nur voll drauf! An sich ist er ja immer noch so was wie´n Geheimtipp, weil er sich wahrscheinlich extra nicht zu so´nem Superstar machen lässt! Alle seine Interviews haben an sich bloß die eine und einzige Aussage:"Ich liebe Musik!" Er stellt sich ja gar nicht in den Vordergrund, sondern nur seine Musik.