Was tun, wenn man 3 1/2 hervorragende Alben veröffentlicht hat, und die Fans nicht langweilen möchte, und den Goldfinger-Neuzugängen auch etwas bieten will? Richtig, man nimmt ein weiteres hervorragendes Album auf und stopft dies bis zum Anschlag mit Bonustracks und Videos voll. Laut Inlay beginnen die Bonustracks mit dem 16. Song, doch fairerweise muss gesagt werden, dass auch Titel 14 und 15 keine wirklich neuen Songs sind und eigentlich auch in den Bonusbereich gehören. Aber dazu später mehr... Goldfinger, das ist diese Poppunk-Spaßkombo, die spätestens mit der Coverversion von "99 Red Balloons" vor knapp zwei Jahren die Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben und damit sogar bei Top Of The Pops auftraten. "99 Red Balloons" ist einer der Bonustracks auf diesem Album. Nach "99 Red Balloons" und "Stomping Ground", dem dazugehörigen Album, gab es Anfang 2001 eine Deutschland/Europa-Tour, bei der sie auch schon mit "Going Home" den ersten Song von "Open Your Eyes" zum besten gaben. Ende des Jahres stieg dann Gitarrist Charlie aus, doch mit Brian Arthur hat man inzwischen einen würdigen Ersatz gefunden. Während die beiden Vorgängeralben "Hang-Ups" und "Stomping Ground" mit Verliebtsein und Wut/Aggression jeweils einen musikalischen und textlichen Schwerpunkt hatten, ist "Open Your Eyes" deutlich besser gemixt, es wird von Popbands über Familienzoff bis Liebe und Tierschutz so ziemlich jedes Thema angesprochen, wenn auch etwas poppiger als auf den Vorgängern. Der Titeltrack und erste Single "Open Your Eyes" ist mit seiner für Goldfinger-Singles untypischen Härte etwas ungewöhnlich und repräsentiert nicht das ganze Album, auch wenn es wie mit "Bro" auf Stomping Ground auch diesmal Ausnahmen von der gewohnten Poppigkeit gibt. Die Ska- und Reggae-Einflüsse haben Goldfinger im Vergleich zum Vorgänger nochmals deutlichb zurück geschraubt, und das, obwohl Goldfinger auf ihrem Debüt von 1996 bewiesen haben, dass sie auch wunderbare Skasongs schreiben können. Nach 13 neuen Songs, also einer normalen Länge für ein Album, beginnt für mich bereits der Bonusbereich, denn "Radio" ist bereits als B-Seite von "99 Red Balloons" und auf einer Bonus-7" für die Erstkäufer von "Stomping Ground" veröffentlicht worden, und ist hier in einer dezent veränderten Version enthalten. "Fuck Ted Nugent" war auf nur auf dieser Bonus-7" enthalten, und enthält in der neuen Version eine nette Strophe über Jennifer Lopez. Der 'offizielle' Bonusbereich bietet dann noch eine andere Version von Spokesman, bei der john Feldman sich wieder an der deutschen Sprache versucht, wie er es ja auch in "99 Red Balloons" oder einer Version von "Counting The Days" gemacht hat. Nun gut, bei letzterem beschränkte sich das auf "1, 2, 3, 4". Aber nach diesen vier Bonustracks ist noch immer nicht Schluss. Im Inlay versucht John Feldman, euch vom Veganismus zu überzeugen, was auch von einem der Videos im Multimediabereich unterstützt wird, der außerdem 9 weitere Videos, überwiegend Liveaufnahmen, sowie ein paar Fotos enthält. Fazit: 16 1/2 Songs (die zweite Spokesman-Version zählt nur zur Hälfte...) für die nächste Strandparty, übverwiegend sommerlich poppig, aber auch mal härter. Sommerwertung: +2 Punkte für den vollgestopften Bonusbereich Winterwertung: +2 Punkte für den vollgestopften Bonusbereich
PS: Unbedingt auch noch den Bonusbereich hinter "99 Red Baloons" beachten! Einer der coolsten Bonustracks, die ich je gehört habe!
ich find die sg sehr geil, die neue ist leider etwas zu lahm und/oder weich. ist zwar nach mehrmaligem hören nicht sooo schlecht, aber hatte mir mehr erhofft, besonders bei dem genialen vorgänger.
-------------- ----> never loose your dudeness <----