Stil: Emocore-Crossover Release: 15.03.2004 Label: Roadrunner Records Spieldauer: 11 Titel; 38:22 Minuten Anspieltipps: At the End of August, Installing the Catheter, Waterhaul
Was immer man sich unter dem Bandnamen 36 Crazyfists vorstellen mag: Ska-Punk, Hardcore, oder etwas ganz anderes… Man wird ganz sicher überrascht! Das einzige Anzeichen auf das, was in den folgenden 38 Minuten passieren wird, gibt das Cover: Ein vereistes Herz, dampfend, im Inneren rot glühend, dazu der Titel: "A Snow capped Romance". Nanu? Das riecht doch verdammt nach Emocore. Oder ist das etwa schon wieder eine neuer Versuch verschiedene Schubladen miteinander zu kombinieren? Dann eine weitere Überraschung: Aber ja, hier wird Kombiniert, aber nicht das, was man dachte, sondern zwar der erwartete Emocore, nun aber mal mit Crossover.
Und das Interessanteste ist: Es gelingt sogar!
Der erste Gedanke: Huch, ist das etwa ein Nebenprojekt der Lostprophets? Der Sänger klingt ja doch recht ähnlich. Der nächste Gedanke folgt schnell: Nein, eigentlich gefällt mir das besser als die aktuellen Lostprophets. Bei den 36 Crazyfists ist alles drin, was man bei einer guten Emocore Platte erwarten mag: Shout-Parts (nicht mal schlechte), melodischer Gesang, musikalische Tragik und vor allem viiieeel Gefühl. Aber auch das, was man bei Crossover nicht missen will: akzentuierte Riffs, klar differenzierte Drums und eben dieser Hauch Lostprophets (ob die nun klar Crossover seien bleibe dahingestellt).
Aber dieser Titel? „A snow capped Romance“? Bedient das nicht alles, was man immer gegen Emo vorbringt? Verstecken sich dahinter nicht nur leere Phrasen und Liebestragik hoch zehn? Bei genauerer Auseinandersetzung erfährt man, wie bei den 36 Crazyfists versucht wird diesem Problem aus dem Weg zu gehen:
Die Band kommt ursprünglich aus Alaska. Aha. Snow Capped. Deswegen. Und in der Platte geht es um Liebe. Ha! Aber nicht um geschlechtliche Liebe! Wie jetzt? Na um die Liebe zu Alaska. Aha?
Nun ist also Heimatliebe angesagt. Alaska, du Snow Capped Romance. So Mia @ Alaska. Was es ist, sagt die Liebe. Und das soll funktionieren?
Ja, das tut es eigentlich ausgezeichnet!
Mir gefällt das Album trotz einiger Kritikpunkte recht gut. Man kann es ohne Probleme mehrmals durchhören und es macht durchaus Spaß. Da ist nichts Peinlich, nichts zu übertrieben. Auch Titel wie „The Heart and the Shape“ oder „Bloodwork“, sowie das kurze Instrumental „Song fort he Fisherman“ überzeugen letztendlich mit der Musik. Titel ist egal, Aussehen ist egal. Musik zählt. Ich werde es ganz sicher noch öfters hören. Wer keinen Emo mag, lässt sich vielleicht durch die neuen Elemente dieser gelungenen Mischung überzeugen; und wenn nicht – dann halt nicht. Die Touren mit Killswitch und Five Pointe O, sowie die Zusammenarbeit mit Produzenten James Wisner (Further seems Forever, Dashboard Confessional) haben sich bezahlt gemacht, sicherlich auch nicht wenig beeinflusst und ein zufrieden stellendes Endprodukt hervorgebracht. Gut so!
Fazit: Gefällt. Darf bleiben. Man freut sich auf Neues. 36 Crazyfists überraschen und das positiv.
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
sind wirklich besser geworden, aber trotzdem beschleicht da natürlich der gedanke, das die band trends hinterherhechelt. erst die new metalschiene, jetzt ist die out und nun auf einmal emometalcore, wo das angesagt ist wie nix. musik ok, band absolut unsymphatisch
kannte die band vorher nicht, kenne das erste album nicht, weiß nicht, wie die bandmitglieder sind. deswegen bin ich da recht unbedarft rangegangen. steffen sagte auch, dass das erste album sehr schwach war...
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
sind wirklich besser geworden, aber trotzdem beschleicht da natürlich der gedanke, das die band trends hinterherhechelt. erst die new metalschiene, jetzt ist die out und nun auf einmal emometalcore, wo das angesagt ist wie nix. musik ok, band absolut unsymphatisch
Stimme in allen Punkten zu. Aber "The Heart And The Shape" rockt, auch wenn ich diese Trendhinterherreiter hassen will.
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend
hmmm...ich für meinen teil hab vor deinem review kein einziges mal an die prophets gedacht als ich das album gehört habe. finde das album, gemessen an dem der prophets, auch deutlich härter und mit mehr geschreie versehen.
-------------- ----> never loose your dudeness <----
Finde das Album beachtlich. @Ulrich: Könntest du mir bei Gelegenheit die Handynummern der einzelnen Bandmitglieder mitteilen? Du scheintst sie ja privat besser zu kennen als viele andere hier...