Calico System hätten ihre CD statt The Duplicated Memory wohl mal lieber “The Duplicated Album” nennen sollen, denn Eigenständigkeit, beziehungsweise das vollständige Fehler einer solchen, ist das große Manko an diesem Album. Stellt euch vor Thursday, die Deftones, Poison the Well und From Autumn to Ashes gründen ein Pendant zur Desert Session und jammen in einem traurigen Vorort im mittleren Westen der USA einfach so drauflos - das könnte dann so klingen wie Calico System. Das impliziert neben fehlender Innovation gleichermaßen ja aber auch nicht zu verachtendes Talent und gutes Songwriting, und das bringen die Jungs hier definitiv mit. Größtes Plus der Band ist ihr Sänger. Mark Owens klingt hin und wieder natürlich stark an seinen Kollegen von Thursday, überzeugt damit aber Genreintern auf voller Linie. Schmachtende Melancholie, E-M-O halt, hat ein passendes Sprachrohr gefunden. Da schmachten die bebrillten Trainingsjackenträgerinnen von unten bestimmt um die Wette. Die brachialen Momente gefallen mir da schon besser, weil sie auch die durchaus komplexen Songstrukturen herausstechen lassen. Love Will Kill All ist zum Beispiel ein nach vorne bretterndes Monstrum, das neben Blood of a Diary (die Breaks sind groß!) zum besten gehört, das diese Platte zu bieten hat. Ganz reinrassige Emoeier wie Two Lovers And A Tower kann man sich natürlich nicht anhören und auch die Texte sind katastrophale Klischeekokketierer vor dem Herrn, aber Kopfnicken kann man zu The Duplicated Memory allemal. Fazit: Manchmal gutes Emocorealbum, manchmal ordentliches Emocorealbum, manchmal weniger gutes Emocorealbum.
na ist doch schön wenn du das album gut findest. zum teil finde ich es ja auch echt gut, um teil aber auch furchtbar. für eine höhere wertung müssen ganz einfach mehr gute songs vorhanden sein.