Das einzige überraschende an dem Solo-Debüt-Album von Chris Walla ist eigentlich, dass es eben ein Debüt-Album ist. Von einem schon seit vielen Jahren sehr aktiven Multi-Instrumentalisten und Mitglied einer ständig fleißigen Band (Death Cab For Cuttie), der auch weiß wie er Songs zu produzieren hat, wie er schon für Bands wie Nada Surf und die Decemberists gezeigt hat, würde man eigentlich erwarten, dass er dauern Songs schreiben und aufnehmen würde. Wenn ich einige Instrumente spielen könnte und über das nötige Equipment verfügen würde, würde ich das jedenfalls machen. Wahrscheinlich fällt es Chris Walla aber eben einfach nicht so leicht, selbst Songs zu schreiben. Es ist eben etwas anderen, manchmal gute Tips zu geben, wie als Produzent, oder mit einem genialen Songschreiber wie Ben Gibbard zusammen zu arbeiten, als alleine und selbstständig eigene Sachen zu entwickeln. Field Manual klingt so auch ein bisschen, als hätte er eine genaue Anleitung Gibbard’s verfolgt, wie man einen guten Song zu schreiben hat. Wie die B-Seiten von Transatlanticism kommt das Album hin und wieder daher. Sehr freundliche und stets nett anzuhörende Lieder hat Walla so geschrieben. Indiepop wie aus dem Handbuch. Überraschen oder auch nur annähernd so begeistern wie die Bands, mit denen er schon arbeitete, kann das Album aber leider nie.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.