far enough to be impressed but not so far to be depressed
Ja, ist wahr, alles ist wahr. Aber halt, so richtig dann doch nicht. Es sind hier die gesammelten Peel Sessions aufgefahren, in all ihrer (zumeist) elektronischen Pracht, immer wieder jedoch akzentuiert von akustischen Ausflügen unter Hinzunahme von Klavier, Streichern und alles was das Indieherz begehrt, das bereits reichhaltige Oevre dieser Band aus Glasgow zu ergänzen und verfeinern. Irgendwo zwischen dem seligen Indiepop der Neunziger mit seinen verzerrten Gitarren und der kleinen verliebten Violinenminiatur herrschte nun mal immer der Zug zur Hymne für all die Daheimgebliebenen mit Blume im Haar. Das jedoch ist nicht alles; denn mal ist ein Song hier quasi noch zwischen Tür und Angel aufgenommen worden, mal fallen Stücke (die vier ersten nämlich, von Lazarwalker bis zum programmatischen Primary Alternative) streng genommen unter ein anderes, noch vorheriges Zeitalter, das heimische Beat Patrol Programme of Radio Scotland.
Genug davon, denn ein Fehler wäre es schon, sich bei einer Band, für die es leider nie zum Ruhm alter Gefährten wie Mogwai oder Belle & Sebastian gereicht hat, an Kleinigkeiten aufzuhalten. Dazu ist einfach zu Vieles passiert, und einiges lässt sich bereits im erkenntnisreichen Booklet ablesen, obgleich doch so sympathisch behauptet wird, da man kaum Zeitgeschehen um die Band in jedweder Form festgehalten hätte, könne man sich sowieso an wenig erinnern. Stimmt alles so nicht, und so wird um ein weiteres Mal deutlich, wie ereignisreich sich der Weg dieser Kapelle, irgendwo stets an der Spitze vorbei, immer weiter nach oben gedreht hat - ohne dabei den eigenen Sound zu verraten. John Peel war sich dessen wohl sehr bewusst, davon zeugen die nicht gerade sparsam portionierten Sessions, die die Band immer wieder ins Studio holten, auch dazu führten, zunehmend mehr auszuprobieren - nur Coverversionen einzuspielen etwa. Betty Boo oder Led Zeppelin intoniert von den Delgados - stellen Sie sich das bitte mal vor, Mr. Peel!
"bei einer Band, für die es leider nie zum Ruhm alter Gefährten wie Mogwai oder Belle & Sebastian gereicht hat" beim allem respekt für die band, habe ihre cds schließlich auch im regal stehen, waren sie aber eben auch nie annähernd so gut. den zusammehang deiner ersten beide sätze versteh ich übrigens nicht
-------------- The artist formerly known as Ulrich.