Stil: Power-Pop-Punk Label: Atlantic / Warner Music Spieldauer: 12 Tracks, 41.07 min. + Multimedia-Part mit Try Honesty-Video und einer kurzen Doku Release: 29. September 2003 Highlights: Voices Of Violence, Try Honesty, Cut The Curtains MP3s: >> Living In The Shadows Videos: >> Try Honesty
Was haben die Foo Fighters, die Hives, At The Drive-In und Refused gemeinsam? Nun, sie alle scheinen die musikalische Sozialisation von Billy Talent maßgeblich geprägt zu haben. Beim diesjährigen Terremoto-Festival überzeugten die Newcomer mit einer engagierten Performance als eine der ersten Bands des Festivals auf der kleinsten Bühne. Die Jungspunde aus Kanada, alle um die 20 Jahre alt, veröffentlichten dieser Tage ihr Debütalbum und überall schrie es aus dem Blätterwald: Das sind sie, die Newcomer des Jahres. Berechtigt? Ja, aber mit Einschränkungen. Schon der furiose Einstieg This Is How It Goes macht seinem Namen alle Ehre und zeigt, wie der Hase im Hause Talent läuft: Poppig-eingängige Foo Fighters-Melodien treffen auf die Schrammelgitarren und Harmoniechöre der Hives, die Energie von At The Drive-In verschmilzt mit einer Prise Refused-Schreigesang. Jeder der zwölf Songs der Platte geht schnell ins Ohr, lädt zum unmittelbaren Pogen ein und sorgt ersteinmal für uneingeschränkte Begeisterung. Verdammt, jeder dieser dutzend Songs ist ein Hit! Das Aushängeschild der Band ist Frontmann Benjamin Kowalewicz, der mit seiner markanten, extravaganten Stimme nicht nur wie eine gestochene Sau brüllen, sondern auch tolle Melodien und Harmonien trällern kann. Es ist auch gerade sein Verdienst, dass Billy Talent das Kunststück vollbringen, schon auf dem Debütalbum einen eigenständigen Sound entwickelt zu haben und somit unverkennbar zu sein. Die dutzend Songs sind alle ausnahmslos klasse, gespickt mit netten Ideen, super Riffs und überraschenden Tempowechseln, für sie scheint eine Zukunft als ständige Begleiter in der Rockdisse geradezu prädestiniert zu sein. Auf die Beschreibung einzelner Songs kann getrost verzichtet werden, denn besonders hervorheben kann und will man kein einzelnes der ausnahmslos gut gelungenen Stücke. Aber vielleicht sollte man noch erwähnen, dass mit Nothing To Lose sogar eine (dennoch vor Kraft nur so strotzende) Ballade auf dem Debütalbum von Billy Talent Platz gefunden hat. Aber halt mal, halt mal, wie jetzt? Warum bei all dem Lob nur 7 Punkte? Tja..so unwiderstehlich die Songs auch sind, so schnell nutzen sie sich leider auch ab. Zu oft werden die Refrains wiederholt, schnell stellt sich bei mehrmaligem Hören eine gewisse Monotonie ein. Der Preis der Eingängigkeit ist das schnelle Nachlassen der anfänglichen Begeisterung, denn nach ein paar Durchläufen vermag die Platte einen nicht mehr annähernd so zu begeistern wie noch beim ersten Mal. Was bleibt, ist eine gute Debütplatte mit vielen Hits, aber begrenztem Haltbarkeitsdatum.
Fazit: Der erste Eindruck ist hervorragend. Billy Talent haben ein Debütalbum abgeliefert, das leicht begeistert, aber einen Makel hat, der dafür umso schwerwiegender ist: Es verliert durch die penetrant ofte Wiederholung der ohnehin schon maximal eingängigen Refrains leider viel zu schnell seinen Reiz.
Wertung:
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend
find das album auch gut, habs in letzter Zeit sehr oft gehört, mein Lieblingssong ist "Try Honesty". Deine Wertung geht in Ordnung, gute Review.
-------------- "Es ist die Emotion, die Leidenschaft, die uns antreibt. Das Spiel auf dem Rasen ist nur der Anlass, das Fundament. Die Gesänge aus tausenden Kehlen peitschen durch das rund, die Menschenmassen hüpfen heißblütig auf und ab, die Fans hüllen den Block in ein Fahnenmeer und der Pulk bringt das Stadion mit hallenden Schlachtrufen zum Beben - das ist der Moment, für den wir leben."
arg, wollte die gestern sehen...aber als ich zum Kölner 'Underground' kamm war die Show schon ausverkauft. Die haben wohl nur 50 Tickets gehabt. Was soll man dazu sagen.
-------------- Like everybody in the world, I want to be misunderstood. Likable, creepy, underrated, braggart, busy, really good.
also, ich find billy talent ziemlich ok..."lies" & "cut the curtains" sind unglaubliche ohrwürmer, aber eines werd ich nie verstehen: warum wird in den referenzen immer eine band namens at the drive-in erwähnt? ich denke, die beiden bands haben GAR NIX mit einander gemein...allerdings musste ich in jeder billy talent-review bisher diesen namen lesen...seltsam...
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin
Ich find das recht verständlich, denn welche Band nennt man bitte als Vergleich, wenn man einer Band eine starke Energieleistung attestieren will?...Siehste!
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend
naja, aber bei einer platte sind doch eher vergleiche mit ähnlichen KLINGENDEN bands angebracht und da stimme ich josip absolut zu: billy talent ungleich at the drive in
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
@Ulrich: Sicher, aber da Billy Talent sich halt nicht genauso anhören wie eine andere Band (zumindest fällt MIR da keine ein), habe ich zu dem Vergleich mit den Eigenschaften von anderen Bands gegriffen.
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend
kann mir jemand sagen, ob der LP version ein booklet beiliegt? ich hab mir die letztens 2nd hand besorgt und da war leider keines bei. kommt komischerweise schonmal vor bei lps, kann mir das nicht erklären.
ihr habt ja immer noch nix zu bt II geschrieben...
naja, ich sag 8 punkte
-------------- warum wünscht mir der Nachrichtensprecher jedes mal einen guten Abend, wenn er dann anschließend seine 15 Minuten damit verbringt, mir zu erzählen, dass dies kein guter Abend ist?