ARJEN ANTHONY LUCASSEN`S STAR ONE - SPACE METAL Release: 29.4.2002 Label: Insideout / SPV Spieldauer: 10 Tracks, 55.51 min. Highlights: Set Your Controls, The Eye Of Ra
Der niederländische Metal-Visionär Arjen Lucassen, bekannt für die Rockopern seiner Band Ayreon, wirft uns mit Star One sein neuestes Projekt vor die Füße. Den Namen Star One entlieh Lucassen einer Science-Fiction-Fernsehserie und so erstaunt es auch nicht, dass es sich thematisch in allen Songtexten um mystische Space- und Science-Fiction-Themen dreht, Songtitel wie 'Intergalactic Space Crusaders' oder 'The Eye Of Ra' sprechen eine deutliche Sprache. Laut eigener Aussage wollte Lucassen mit Star One die Gefühle vertonen, die ihm beim Anschauen seiner Lieblings-Sci-Fi-Filme überkommen. Leider hört es sich manchmal so an, als hätte Mr. Lucassen die ganze Zeit nur 'Plan 9 From Outer Space' geschaut...
Einen mangelnden Willen zur Innovativität kann man Lucassen kaum vorwerfen, selten wurde so konsequent der Versuch unternommen, eine Space-Metal-Oper zu erschaffen, vielleicht auch aus gutem Grund. Aber der Wille alleine ist leider nicht die einzige Vorraussetzung, um ein gutes, spannendes Album entstehen zu lassen. Lucassen verpflichtete für Star One eine ganze Armada von Gastmusikern, unter anderem vier verschiedene Sänger. Jeder dieser Musiker beherrscht sicherlich sein Instrument und das ein oder andere mal hört man auch wirklich ein cooles Riff heraus, das passiert allerdings viel zu selten.
Viel eher beschlich mich beim Hören dieser Platte die meiste Zeit eine Wechselstimmung aus Lachen und Gähnen. Ersteres lässt sich durch die recht peinlichen Texte erklären, die vor Klischees nur so strotzen und vor dem Space-Hintergrund unfreiwillig komisch sind. Überhaupt ist 'Space Metal' (peinlicher Titel übrigens, aber selten trifft ein Titel den Inhalt eines Album so genau wie hier) eine Ansammlung von Klischees, es kommt einem immer die Vorstellung, dass hier langhaarige Metaller auf Rollschuhen eine Art Starlight Express for Metalheads aufführen. Ultrakitschig sind auch die Backgroundchöre und die Synthies, die den Eindruck eines zwangshaft-innovativen Opernversuchs noch verstärken. Einer der Tiefpunkte ist das fast schon an Rammstein erinnernde 'Sandrider'. Das es auch weniger schlimm geht zeigt ein Song wie 'Set Your Controls', bei dem die Vereinigung von harten Metalriffs mit sehr poppigem, mehrstimmigem, opernhaftem Gesang einigermaßen gelingt. Die im Handel erhältliche limitierte Edition wird eine zweite CD enthalten, auf der neben alternativen Versionen der Songs auch ein Hawkwind-Medley enthalten sein soll. Zum Rezensieren stand mir nur die erste CD zur Verfügung und ich bin, ehrlich gesagt, auch nicht unglücklich darüber.
Fazit: Legt man 'Space Metal' auf einer Party auf, haben sicher alle was zu lachen. Aber ob Arjen Lucassen das wohl so bezweckt hat ? Ich will es bezweifeln...
Hab mir drei Lieder runtergeladen, wiel ich das Thema irgendwie fand, dass es interessant klingt. Aber ist doch echt sehr schwache Musik. Wie man nur mit so einem interessanten Thema, wie Sci-Fi, soviel Müll machen kann hehe