Meiner einer hat den Rummel um Atreyu ja noch nie so ganz verstanden, obwohl Suicide notes and butterfly kissesSuicide notes and butterfly kisses natürlich beileibe kein schlechtes Album war. Das nunmehr dritte Full-Length The Curse ist nun zwar abermals nicht die Offenbarung, die einige schon wieder anpreisen, mit den Vorgängern ist es aber auch nicht zu vergleichen: der Härtegrad wird um mindestens zehn Grad gesenkt und der (Emo-) Pop hält Einzug in den Atreyu-Sound. Davon bei den ersten Hördurchgängen erst mal komplett verwirrt, entwickelt The Curse im Laufe der Zeit einen unheimlich stärker werdenden Sog auf den Hörer. Der Wechsel von Laut-und-Leise, die Double-Bass-Keulen und Thrice-mäßige Metalmelodien werden von Atreyu in einem Maße perfektioniert, den ich nach dem letzten Album so gar nicht erwartet hatte. Da wird gerockt, da wird gebrüllt, da wird gebolzt, dass es eine wahre Freude ist. Da wird aber auch geschmachtet, geheult und sich gefreut – was den Popfakter angeht erinnern mich Atreyu auf ihrem neuen Album stark an die Earth Crisis-Nachfolgeband Freya. Hardcoresmasher wie der an The Hope Conspiracy erinnernde Abschlusstrack Five vicodin chased with a shot of clarity entschädigen die alten Fan für diese Ausflüge ins seichte, ich könnte mir aber vorstellen, dass der ein oder andere Alt-Anhänger davon gar nichts halten wird – mir ging es Anfangs genauso. Was ich so gar nicht leiden mag ist zudem das Image, dass sich Atreyu offensichtlich selbst geben wollen. Mit dem Artwork und ihrem Styling will man sich wohl am Gothic-Emo-Wasweißichnicht-Zug festklammern, den ich schon beim Alkaline Trio und AFI zuletzt richtig schrecklich fand. Bei Nevada’s Grace wird dann ganz schlimm an Gothic angebiedert und der Gesang erinnert hier fast an den von Chris von der Hamburger Gothicrockband Philiae (falls die einer kennen sollte). Musikalisch ist The Curse aber weitestgehend überzeugend ausgefallen und viele nette Spielideen garantieren den Abwechslungsreichtum und die Langlebigkeit der Platte. Auf der anderen Seite ist das Album aber richtig eingängig, so dass Atreyu zwar sicher keine „hard music revolution“ (wie im Waschzettel prognostiziert) anführen werden, wohl aber mit etwas Glück die Konsensband für Hard-, Metal-und Emocore-Kids gleichermaßen wie für New Metalanhänger werden könnten. Fazit: Gutes Metalcorealbum mit Ausflügen in den Emopop. Daumen hoch!
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
Was ich so gar nicht leiden mag ist zudem das Image, dass sich Atreyu offensichtlich selbst geben wollen. Mit dem Artwork und ihrem Styling will man sich wohl am Gothic-Emo-Wasweißichnicht-Zug festklammern, den ich schon beim Alkaline Trio und AFI zuletzt richtig schrecklich fand
kann ich nur unterstreichen.
Bearbeitet von Andy an 20. 06 2004, 14:58
-------------- And in my darkest hour the brightest light draws near to me a torch to end all torches, this is the light that sets me free all shadows burn away now but by his grace I am sustained though all was lost, now all is found and more is gained
stimmt, und ich hab gerade 10 minuten lang versucht, es zu editieren, aber irgendwie spackt das board bei diesem link herum...um zur seite zu gelangen:
den link in den browser kopieren, und vor und nach "atreyu" jeweils zwei unterstriche machen (anscheinend gehen diese in diesem board nicht...warum auch immer).
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin
am witzigsten finde ich, dass sich der eine "xcoreytaylorx" nennt, obwohl slipknot die größten fleischfans überhaupt sind und sich ihr hackfleich und ihr rindersteak bei auslandstouren immer selbst mitbringen...
zum thema: speziell das erste riff klingt natürlich stark kopiert, aber generell bei jeder art von musik ist das eigentlich gar nichts besonderes, dafür gibt es tausend andere beispiele...
-------------- The artist formerly known as Ulrich.