Die gutaussehende Band ist zurück. Hoobastank veröffentlichen mit Every Man for Himself ihr drittes Album und liefern wieder das, was man von ihnen zu erwarten gewohnt ist. Seichter Rock / harter Pop (wie man es lieber hat) und absolute MTV-Tauglichkeit.
Das dritte Album soll ja, so sagt man, das schwierigste sein. Mit ihm zeigt sich, ob eine Band dauerhaft in der Musikwelt bestehen kann und zu dauerhafter Leistung im Stande ist. Und genau das versuchen Hoobastank mit Every Man for Himself zu beweisen. Dass man da probiert das bisher recht erfolgreiche (aber nie zu wirklich großem Ruhm ausreichende) Konzept weiterzuführen ist verständlich. Trotzdem finden sich auf der Neuen einige Überraschungen. Sei es das seltsam proggige "Moving Forward", oder das etwas funkige "Inside of You", welches nicht nur leicht an die frühen Tage der Lostprophets plus Pop erinnert, sondern sogar Bläser aufweisen kann. Dann gibt es aber auch wieder die gewohnten Balladen und die großen Gefühle. So sind Hoobastank irgendwie immer. Viel besser als Nickelback, aber doch lange nicht das, was man wirklich gern haben mag, weil es so simple Kost ist. Man möchte nicht sagen "auf Erfolg getrimmt", sondern eher "für jeden etwas". Das ist grundsätzlich nichts schlimmes. Aber eben auch nicht das Wahre. Man kann vielleicht sagen, dass die Band schon einen Schritt in Richtung Individualität gemacht hat, doch ist ein Schritt eben noch kein Marathon. Das merkt man deutlich an Songs wie "If I were You", bei denen man sich fragt: Wer soll die denn so hören, wenn nicht der, der "Rockzone" schon als das Härteste an zu Hörendem wähnt. Genau das Richtige für Star FM oder Delta Radio. Beliebig mischbar mit den Hits aus den 90ern und dem Besten von Heute. Wem das gefällt, der wird Every Man for Himself mögen. Und auch einige andere werden wohl Gefallen finden, schließlich sind da die Lichtblicke wie "Without a Fight", oder eben "Inside of you" - und auch, wenn das ruhige Ende "More than a Memory" ebenso gut eine Ballade der nächsten Boyband sein könnte, so ist es doch nicht ganz so schlecht, wie erst befürchtet (Nun gut. Die Trompete = super! Die Querflöte = zum Kotzen!). Merkwürdigerweise fühle ich mich erstaunlich oft an Prog-Bands erinnert, wie zum Beispiel Porcupine Tree. Das liegt aber nicht an der Struktur der Songs, sondern viel mehr an den Betten, die unter die Songs gelegt werden und in Kombination mit der Stimme von Douglas Robb erstaunlich gut funktionieren. Das Dritte Album. Es ist... okay.
Fazit: Es gibt da ein Video der großartigen Band "Zella Mayzell". In diesem geht es darum, wie man ein Musikvideo macht und wer im Vordergrund stehen sollte. Und der Sänger sagt: "Hey guys, let's do it the Hoobastank-Way: 10 % Drums, 10% Bass, 20% Guitars and 60% Singer." Dies führt zu einer Schlägerei. Aber, dass das ein sicheres Konzept ist, mag wohl niemand in Frage stellen. Deswegen funktionieren Hoobastank auch so gut. Denn sie haben die "Looks" und die passende Musik. Und sooo schlecht ist die jetzt nicht. Aber halt auch nicht sooooo gut.
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
ah ich bilde mir irgendwie ein, dass da nach der drei jahre alten the reason noch ein album gekommen wäre, aber das muss wohl daran liegen, dass die seinerzeit über lange zeit recht präsent in den medien waren und das ding wohl single-mäßig ziemlich ausgeschlachtet haben.
naja, sie waren defintiv mal zu viert und jetzt sieht man in der werbung immer nur drei, voll-, semi- oder garkeinplayback spielt da keine rolle, aber ich verstehe, dass der seitenhieb irgendwo untergebracht werden musste ;)
btw, der review ist passend.
-------------- ----> never loose your dudeness <----