Vor einiger Zeit haben die Musikmagazine ja einen neuen Trend der World Music herbeigerufen, als nächste relevante Musik erkoren und im Pop-Bereiche zum Beispiel M.I.A. als erste große und populäre Vertreterin dieser Bewegung auserkoren, die für westliche Ohren gewohnte Pop-Klänge mit so genannten „ethnischen“ Musikverweisen unter einen Hut, einen Turban, eine Burka bringt. So deutlich wie Yeasayer haben aber in diesem Jahrtausend keine Musiker World Music mit Pop und Rock verbunden. Nicht einmal Animal Collective, mit denen die New Yorker hier den Hang zum hellen Chor-Gesang teilen. Die choralen Gesänge pendeln tatsächlich zwischen Christen-Gospeln und afrikanischen Chören. Ähnliches kann man über die Musik sagen, die westliche Gitarren – gerne psychedelisch – mit Tribal-Percussion verbindet, aber auch mit Dissonanzen, die ein „asiatischen“ Klangbild malen. All Hour Cymbals klingt bei den ganzen Bandvergleichen, die ich schon herbeizitiert habe, aber vor allem nach sich selbst. Tatsächlich kann ich mich nicht erinnern, in den letzten Jahren ein Album gehört zu haben, dass so eigenständig ist, dass es nur sich selbst als Referenz genügen kann, und dabei trotzdem so durchgängig hörbar ist und, von den Wellen, die es in der internationalen Presse schlägt, zu schließen, auch noch einen kleinen Hype wiederfährt. Diese hellen Flächen, diese Gesangsmelodien, als ob der König der Löwen mit Brian Eno im Duett auf dem Felsen der Welt im Duett musizierte. Yeasayer – die gute Seite der Globalisierung.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.