Stil: Rock mit Frauenstimme Release: 20.03.02 Label: v.i.r.u.s. records berlin Spieldauer: 12 Titel; 46:45 Minuten Anspieltipps: Jesus On My TV MP3s/Reinhören: Auf der Homepage auf media klicken, dann auf sounds
Alternative Rock mit Frauengesang kommt gut an. Man denke nur an Die Happy oder Garbage. Irgendwie fühlt man sich bei Gorgeous Dean anfangs unweigerlich an erstere erinnert. Dieser erste Eindruck verfliegt aber beim Hören des Erstlingswerks von Gorgeous Dean, Naughty Angry Bitchy Holy recht bald, da die Wahlberliner ein ganzes Stück poppiger sind als Die Happy. Und das ist noch nicht mal als Beleidigung gemeint. Ehrlich nicht! So rockig, wie sie im Promo-Text beschrieben werden, sind sie jedenfalls bei weitem nicht. Was keineswegs heißen soll, daß wir es hier mir profanem Gitarrenpop zu tun haben. Zwar werden auch mal akustisch die Gitarre gezupft, bei Lied 6 "You'll Be There For Me" zum Beispiel, aber im allgemeinen überwiegen die elektrischen. Auf ein richtig schnelles Stück wartet man allerdings vergebens, das Tempo liegt durchweg zwischen Ballade und Mid-Tempo. Naja, Frauenrock eben. Auch wenn nur der Gesangspart von einer Frau übernommen wird und der Rest der Band aus drei Männer besteht. Und die machen ihre Arbeit auch solide und gut, der Gesang ist allerdings stellenweise zu kapriziös, Frontfrau Dana Gray versucht Facetten ihrer Stimme einzusetzen, die besser verborgen geblieben wären. Tut mir sehr leid, aber das Album taugt meiner Ansicht nach nicht als Hauptbeschäftigung. Als Hintergrundmusik allemal. Denn seichte Musik kann man sich einfach nicht anhören, ohne irgendetwas nebenbei zu machen. Fazit: Ohne jetzt noch lange nach Attributen zu suchen, um das Album zu beschreiben, sage ich lieber, wie es nicht ist: Unanständig (=naughty), schlampig (=bitchy), wütend (=angry) und heilig (=holy).