Stil: Metalcore Release: 2.05.2005 Label: Roadrunner (Universal Vertrieb) Spieldauer: 12 Titel; 49:51 Minuten Anspieltipps: White Walls, To live and die by fire, Stare and Wonder MP3s/Reinhören: White Walls (Rough Mix)
Seit ich das Album von Still Remains habe, bin ich eigentlich nicht von dieser einen Meinung abgerückt: "Of Love and Lunacy" ist einfach ein Klasse-Album! Jetzt liest man die ersten Rezensionen und, auch wenn das Album eigentlich überall recht gut wegkommt, zeigt sich hier und da diese Meinung: Still Remains werden sicherlich ihr Publikum finden. Metalcore rückt hier in eine bestimmte Richtung, die leider gefährlich nahe an der damaligen des Nu-Metals liegt: Nicht schlechte Musik, aber nichts für die Ewigkeit und ein austauschbares Publikum. Das ist, gerade bei einer Band wie Still Remains, sehr schade. Das Problem ist natürlich, dass Metalcore momentan, wie man so sagt "gehypt" wird und sich auch hier schnell Meinungen wie "Ich wollt ja bisher niemanden auf den schlips treten, aber dies ist wohl die gelegenheit: Metalcore ist laaaaangweilig. Einschläfernd." oder "Metalcore is halt für mich ein absolutes no-no-Pflaster" durchsetzen. Das ist bedauerlich, weil ich gerade bei Metalcore das Gefühl hatte und habe, dass hier endlich wieder qualitativ wirklich ausgezeichnete Musik gemacht wird. Welche, die nicht unbedingt massentauglich und weder von Anfang an zum Scheitern bestimmt, noch schnelllebig erscheint. Natürlich ist Metalcore nicht von heute auf morgen da und es gibt keine festen Definitionen und ihn soll ja bitte nicht jeder lieb haben. Man muss zugeben, dass gerade jetzt viele Metalcore-Bands einfach aus dem Boden schießen und teilweise auch die Qualität darunter leidet. Aber! So ist es bei Still Remains meiner Meinung nach nicht! Qualitativ ist die Band einsame Spitze und technisch schon auf eine Stufe mit Unearth oder Atreyu zu stellen, denen sie auch stilistisch relativ nahe kommen. Allerdings auch nur, weil hier Shouting in der Strophe mit Gesang im Refrain gemischt wird. Weil deswegen auch ein direkter Vergleich mit Killswitch Engage nicht verwegen erscheint und man eine gemeinsame Tour vermutlich gar nicht ausschließen könnte. Natürlich ist es falsch zu sagen: "Hier ist ja eine Double-Bass, das gab es ja noch nie! OH GOTT! Tiefer gestimmte Gitarren und Gekrisch! Das gab es noch nie!" Aber Still Remains haben in diesem Bereich einen eigenen Sound gefunden. Ähnlich zu anderen zwar, aber alles andere als schlecht. Gerade bei "White Walls" oder "Kelsey" merkt man, dass diese Jungs nicht nur gute Musiker, sondern auch ebenso talentierte Songwriter sind. Es wird ehrlichgesagt nicht wirklich auffallen, wenn man manche Lieder der Band mit denen von anderen (allerdings ebenfalls guten) Bands vertauscht, aber "Of Love and Lunacy" ist und bleibt ein, wie man so schön sagt: Gutes und in sich stimmiges Album. Absolut abbwechslungsreich und qualitativ top. Die obligatorischen Instrumentalbetten und die gedoppelten Gitarren dürfen da natürlich nicht fehlen. Der Shouter ist ebenfalls recht fähig.
Fazit: Still Remains sind gut. Sie werden hoffentlich nicht nur "ihr" Publikum, sondern noch ein weitaus größeres ansprechen. Es ist mir in diesem Fall völlig egal, ob ich die Texte "intelligent" oder "ansprechend" finde. Es ist mir egal, ob sie sich manchmal wie andere Bands anhören und welche Bands in einer Diskussion als "die wahren Metalcorer" bezeichnet werden, nur, um zu zeigen, dass diese Band eben nicht die andere ist. Ich bin den Diskussionen überdrüssig. "Of Love and Lunacy" macht Spaß und ist sehr fett produziert. Was will man eigentlich mehr?
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
nach zweimaligem durchhören bin ich weniger begeistert, trivium find ich deutlich stärker... und wo ich gerade 2/3 der aktuelle roadrage tour erwähne, wie sieht den da die band-abspiel-reihenfolge aus? weiß das jmd?
-------------- ----> never loose your dudeness <----