STUDENT RICK - SOUNDTRACK FOR A GENERATION Stil: Emopop Label:Victory Records Spieldauer: 13 Tracks Release: 3.12.2001 Highlights: Hideaway, Hidden Track MP3s: >> Student Rick bei mp3.com
'Soundtrack For A Generation' heißt die vorliegende Platte. Doch welche Generation soll gemeint sein? Wieviele postpubertierende gelangweilte Suburbkids gibt es noch, für die diese Platte lebensgestaltend sein könnte? Zu welcher Generation zählen sich die agierenden Künstler? Post-Emo-College-Rock? Gibt´s das schon? Wird es das je geben? Fragen über Fragen. Auf dem Bandfoto sehen die Jungs aus wie vierzehneinhalb, knapp vorm Einsetzten der ersten Pickelausbrüche. Der Name der Ami-Combo macht schon eine Schublade auf, in der man das Album liegen lassen kann: 'Student Rick'. Ich tippe mal vorab- ich hab noch keine sechzehntel Note gehört- auf emotional geschrammelten, auf der einen Seite zu punkigen Rotzfahnen neigend, auf der anderen Seite aber auch die melancholischen College-Weicheier mimenden Emorock mit Mitsinggarantie. Und? Der erste Song 'Monday Morning' ist entweder Jimmy Eat World meets Offspring oder Green Day eats Blink 182. Textlich wird der arbeitsunwillige Jugendliche beschrieben, der lieber im Bett als bei McDonald´s schuften will. Why don´t ya get a job? Ne, aber Track 2 ist musikalisch akzeptabel. Schöne Gitarren, 'emotionaler Gesang'. Song 3. Ja, da ham war´s. Green Day, aber zehn Rotzfahnen zahmer.Und so rauscht der College-Rock- Zug durch die amerikanischen Vorstädte, hält bei heimeligen Bahnhöfen voller zarter Zerbrechlichkeit, nimmt den rebellischen U-Bahnaufmischer mit, hat seine Endstation aber letztlich am sozialverträglichen schwiegermutterfreundlichen Bahnhofsklo. Spaß beiseite. Musikalisch macht das Quartett aus Chicago seine Sache gar nicht mal so schlecht. Solider Emorock eben. Ganz nette Gitarrenmelodien. Aber eben auch nicht mehr.
Fazit: Die Amerikaner lieben den Fortschritt, jedoch auch Country Clubs, Autokinos und Truthähne. Student Rick müssten aufpassen, nicht ewige College-Gänger zu werden. Da darf man sich ja noch austoben. Der harte Alltag ist noch weit weg. Aber irgendwann ist er da und als Prof würde ich ihnen ein Examen für Fleiß geben. In musikalischer Innovation und textlicher Reife müssen sie noch mal nachsitzen.