Schon seit mehr als zehn Jahren sind Blackie and the Rodeo Kings nun zusammen unterwegs, gehört hat man von ihnen auf dieser Seite des Teichs noch nicht sonderlich viel. Das wird sich wohl auch mit ihrem neuen Album Let’s Frolic nur minimal ändern, was aber nicht an dessen unmittelbarer Qualität liegt, sondern an Dingen wie Mode, Trend und Zeitgeist. Bei coolen Twens liegt hausgemachter, und bisweilen auch hausbackener, Rock’N’Roll eben nicht so im Trend, es sei denn er kommt aus einer englischen Arbeitervorstadt oder der Steppe Schwedens. Blackie und seine Könige kommen aus dem musikalisch nicht unbedingt positiv wertbehafteten Weiten Kanadas, klingen aber freilich mehr nach den Sonnenverbrannten Südstaaten der südlichen Kanadas gelegenen Supermacht. In der staubigen Altmänner-Redneckbar wären die Songs passendes Inventar. Mal eher nach Countryrock a la Eagles klingend (That’s What I Like, House Of Soul), dann eher Bluesig (Heaven For A Lonely Man), modern Retro-like nach vorn gehend (wie beim aufgrund des Digeridoos australisch nach Xavier Rudd klingenden Buried In Your Heart). Die Slideguitar ist immer dabei, die Whiskeystimme und das verschwitze Holzfällerhemd wohl ebenfalls. So manchen Song meint man schon zu kennen, von einer der alten Platten von genannten Eagles, dem Creedence Clearwater Revival oder auch dem Nashville-Kuschelrock-Sampler, wenn es so was geben sollte. Das ist gleichzeitig Vorteil, denn gut hörbar und wohltuend ist das Album allemal, wie auch Nachteil, weil die eigene Note nicht wirklich vorhanden ist. Nichts desto trotz eine nette Geschichte. Für Alt-68er Oberstudienräte und solche die es gerne wären.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.